Spätestens seit dem enormen Kursanstieg des Bitcoins ist der Begriff 'Blockchain' in aller Munde. Ein Grundprinzip ist die Verbindung von Datenpaketen per Hash-Verfahren. Eine Zuordnung zu einzelnen Personen iat nicht möglich. Bitcoin-URLs sind öffentlich und damit auch für den Googlebot erreichbar. Wie geht Google mit diesen URLs um?
Die Krypto-Währung 'Bitcoin' hat in diesem Jahr einen enormen Popularitätsschub erfahren. Der Kurs ist in den letzten Monaten explodiert, gab aber in den vergangenen Tagen deutlich nach. Viele Menschen haben in den Bitcoin investiert, in der Hoffnung, von der Kursentwicklung zu profitieren.
Ein Vorteil des Bitcoins ist die Anonymität, die es erlaubt, ohne Zuordnung zu einer Personen Zahlungen zu leisten. Dabei kommt ein geschachteltes Hashverfahren zum Einsatz. In einer sogenannten Blockchain wird eine Kette von Datenpaketen gebildet, in der ein Element jeweils einen Hashwert des Vorgängerelements enthält. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass kein Element verändert werden kann, ohne die nachfolgenden Elemente ebenfalls zu verändern.
Im Bitcoin-System gibt es sogenannte Wallets oder Konten. Jedes Bitcoin-Wallet kann Transaktionen mit anderen Wallets ausführen, ähnlich wie bei Überweisungen auf einer Bank. Es können Zahlungen geleistet oder empfangen werden. Jedes Bitcoin-Wallet und jede Transaktion wird durch jeweils eine URL repräsentiert, die das folgende Format besitzt: https://blockchain.info/address/134ZnmvWpGDGSwU6AnkgSEqP3kZ2cKqruh Jeder Bitcoin-URLs sind verschiedene Informationen zugeordnet:
Neben der öffentlichen Bitcoin-URL sieht man auch den Hash 160-Wert der Adresse sowie Links zu Tools, mit denen man sich zum Beispiel die Historie von Bitcoin-URLs ansehen kann.
Interessant ist, dass diese URLs frei verfügbar und damit auch für die Crawler der Suchmaschinen erreichbar sind. Die URLs sind außerdem zum Indexieren freigegeben und besitzen kein "Nofollow"-Attribut. So verwundert es auch nicht, dass Google eine große Menge dieser URLs indexiert hat:
Wie geht Google mit Blockchain-URLs um, und muss man solche URLs, wenn man sie verwendet, auf eine besondere Weise kennzeichnen?
Die Frage ist, welchen Mehrwert diese URLs im Google-Index bieten. Die Suche nach einer bestimmten URL liefert bei Google in der Regel genau ein Ergebnis. Ein Informationsgewinn ist dadurch nicht gegeben, weil es zu einer URL keine weiterführenden Informationen gibt außer der mit ihr verbundenen Seite. Eine Verbindung zu Personen besteht nicht.
Laut Johannes Müller übertragen Blogchain-URLs keinen PageRank. Er wisse auch von keiner Möglichkeit, wie man Blogchain-Links per "Disavow" abwerten könne:
Möglicherweise ist Google gerade dabei, seinen Index von Blockchain-URLs zu bereinigen. In einem Beitrag von Bill Hartzer vom 21. Dezember schreibt dieser noch von mehr als acht Millionen indexierter URLs mit dem Pfad "blockchain.info/address". Inzwischen (siehe oben) zeigt Google nur noch eine Zahl von knapp 900.000 indexierten URLs an.
Ein unmittelbarer Nutzen oder ein Schadenspotential durch Blockchain-Links scheint es momentan aus SEO-Sicht nicht zu geben. Man sollte aber wachsam sein und beobachten, wie sich der Indexierungsstand der URLs entwickelt und welche Empfehlungen Google dazu noch abgeben wird.
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