Titles gehören für SEOs zu den wichtigsten Elementen, die es auf einer Webseite zu optimieren gilt. Der Grund: Gute Titles können eine bessere Klickrate und bessere Rankings bringen. Wer die wichtigsten Regeln beachtet, hat gute Chancen, sich schon bald über zusätzliche Besucher auf seiner Webseite zu freuen.
Die Optimierung von Titles gehört zu den Grundlagen der SEO. Gleichzeitig liegt hier ein enormes Potential, das leider oft verschenkt wird, denn gute Titles können sich gleich in mehrfacher Weise günstig auswirken:
- Ein optimierter Title erhöht die Relevanz der zugehörigen Seite und schafft günstige Voraussetzungen für ein besseres Ranking.
- Gut formulierte Titles regen zum Klicken an, erhöhen also die Klickrate (Click Through Rate oder CTR). Das führt zu mehr Besuchern auf der Webseite.
- Da die Klickrate ein Rankingfaktor bei Google ist, kann ihre Erhöhung zu besseren Rankings führen.
Das zeigt: Von den Titles hängt ein Großteil des Erfolgs einer Webseite ab. Die Frage ist jedoch, was genau einen optimalen Title ausmacht.
Die Länge spielt (k)eine Rolle
Beim Title gibt es keine feste Regel, welche Länge die beste ist. Das hat mehrere Gründe: Erstens variiert die Zahl der Zeichen, die Google für einen Title ausspielt, mit den Zeichen, die sich im Title befinden - denn nicht jedes Zeichen besitzt die gleiche Breite. Besteht ein Title zum Beispiel aus vielen "i"s oder "I"s, können mehr Zeichen angezeigt werden als bei einem Title, der viele "W"s oder "M"s enthält.
Ein gutes Werkzeug zur Überprüfung der Title-Darstellung findet man bei Torben Leuschner: Hier lassen sich die Ergebnisse direkt anzeigen.
Als Faustregel gilt: Zwischen 55 und 60 Zeichen können bei Google im Title dargestellt werden. Sind es mehr, so wird am Ende abgeschnitten. Der Vorteil, der sich aus dem Einhalten der verfügbaren Zeichenzahl ergibt, ist also, dass am Ende eben nichts abgeschnitten wird. Das Abschneiden kostet nämlich durch die in diesem Fall im Snippet dargestellten Pünktchen am Ende zusätzliche Zeichen, so dass dann nicht 60, sondern vielleicht nur noch 55 oder 50 Zeichen zu sehen sind.
Jetzt wird es noch ein wenig komplizierter: Es kann nämlich durchaus angebracht sein, den Title länger zu fassen, so dass nicht alles dargestellt wird. Das ist dann der Fall, wenn wichtige Keywords wie zum Beispiel der Markenname (Brand) in einem kürzeren Title nicht untergebracht werden können. Die Empfehlung lautet daher: Wenn möglich, sollte die maximal darstellbare Länge von 55 bis 60 Zeichen eingehalten werden, aber nicht um jeden Preis.
Die Marke: Brands im Title
Eine häufig diskutierte Frage zu Titles lautet: "Soll ich die Marke voranstellen, ans Ende setzen oder weglassen?" Hier kommt es wie so oft auf den Einzelfall an. Die Regel lautet: Besitzt man bereits eine Marke mit einem gewissen Bekanntheitsgrad, dann sollte sie an den Anfang des Titles gestellt werden, also zum Beispiel "Marke XY | Unsere Produktauswahl". Der Grund ist, dass Marken Vertrauen schaffen und somit schon ein Garant für einen Klick sein können. Anders sieht es bei neuen und noch wenig bekannten Marken aus: Diese sollten ans Ende gestellt werden: "Unser Produktangabeot | Marke XY". Das gilt vor allem bei Titles, die zu lang für die vollständige Darstellung auf der Suchergebnisseite von Google sind. Besser, die (unbekannte) Marke wird abgeschnitten als ein wichtiges Keyword. Ob vorne oder hinten: Die Marke sollte auf jeden Fall im Title enthalten sein. Das wiederum hat zwei Gründe:
- Markenaufbau: Durch das häufige Vorkommen der Marke wird ein Branding-Effekt erzielt. Selbst wenn nicht geklickt wird, schafft das häufige Auftauchen einen Wiedererkennungseffekt, der im Marketing sehr wichtig ist. Durch das häufige Wiedersehen wird die Einstellung der Nutzer positiv beeinflusst (Stichwort "Mere-Exposure-Effekt").
- Social Media: Artikel und Beiträge werden in der Regel auch über Facebook, Twitter und Co. verbreitet. Dort gibt es mehr Platz für die Darstellung der Titles - also wird auch die Marke sichtbar, selbst wenn sich diese am Ende des Titles befindet. Das führt zu weiteren Branding-Effekten und zur Steigerung der Markenbekanntheit.
Die Elemente eines optimalen Titles
Neben der Länge und der Marke gibt es noch weitere Elemente in einem Title, die sich positiv auf die Klickrate auswirken können. Diese Elemente zeigt die folgende Grafik, die in Anlehnung an einen Beitrag des Blogs von siegemedia erstellt wurde:
- Niedriger Preis: Wer ein Produkt oder eine Dienstleistung zu einem günstigen Preis anbieten kann, der sollte das auch im Title erwähnen. Gerade hier, im Land der Sparer.
- Aktualität: Der Spruch "Quality deserves Freshness" gilt nach wie vor. Umso aktueller ein Artikel ist, desto interessanter ist er auch für die Leser. Aktualität lässt sich beispielsweise durch die Nennung eines Datums im Title ausdrücken.
- Kapazität: Wenn man ausdrücken kann, dass auf einer Seite umfangreiche Informationen zu finden sind, kann das die Klickrate positiv beeinflussen. Hier können zum Beispiel Mengenangaben helfen wie "Die 67 besten Rezepte zu...".
- Tempo: Amazon und andere Unternmehmen machen es vor - kaum bestellt, schon ist die Lieferung schon da. Mit der Nennung von Lieferzeiten im Title kann man bei den Nutzern punkten.
- Marke / Brand: Wenn einmal ein bekannter Markenname aufgebaut werden konnte, sollte man mit diesem Pfund auch wuchern. Beispielsweise klicken oftmals mehr Menschen auf ein Amazon-Suchergebnis als auf eines der Konkurrenz - selbst dann, wenn das Amazon-Ergebnis weiter unten gerankt ist.
Ein guter Title will getestet sein
Wie lassen sich die Erfolge der Bemühungen um den optimalen Title messen? Dazu liefert Google zum Glück das richtige Handwerkszeug. Alles, was man dazu benötigt, findet sich innerhalb der Google Webmaster Tools. Hier lassen sich für die einzelnen Seiten die Impressions, also die Darstellungen innerhalb der Suchergebnisse, das durchschnittliche Ranking, die Klicks und die Klickrate anzeigen. Hierzu wechselt man auf den Reiter "die häufigsten Seiten", um eine seitenbasierte Darstellung zu erhalten. Sobald man Änderungen am Title einer Seite durchgeführt hat, sollte man hier nachsehen, ob die Maßnahmen die gewünschte Wirkung erzielt haben. Dabei ist zu beachten, dass die Google Webmaster Tools die Zahlen immer erst mit einigen Tagen Verzögerung liefern. Es sollten außerdem nur solche Seiten zum Test herangezogen werden, die eine bestimmte Menge an Klicks aufweisen - umso mehr, desto besser. Nur so lassen sich signifikante Effekte ablesen. Notfalls müssen die Zahlen mehrerer Seiten zusammengefasst werden.
Beim Vergleich vorher / nachher sollte außerdem darauf geachtet werden, dass nur identische Zeiträume verglichen werden sollten, also zum Beispiel jeweils Montag bis Freitag, denn jeder Tag hat normalerweise ein anderes Nutzungsprofil.
Schließlich sollte im Betrachtungszeitraum außer dem Title möglichst nichts verändert werden, damit die Effekte einzig der Title-Optimierung zugeschrieben werden können.
Im Idealfall bewirkt der optimierte Title eine Verbesserung des Rankings und der Klickzahl, was normalerweise auch mit einer verbesserten Klickrate einhergeht. Möglich ist aber auch, dass sich zwar das Ranking verbessert, die Nutzer aber trotzdem nicht mehr klicken. Dann sollte noch einmal auf die genannten Erfolgsfaktoren im Title geschaut werden: niedriger Preis, Aktualität, Kapazität, Tempo und Marke.
Fazit: Gut Title will Weile haben
So einfach die Optimierung des Titles auf den ersten Blick erscheinen mag, so schwierig erweist sie sich bei der Umsetzung. In den meisten Fällen wird man nicht ohne mehrfache Versuche auskommen, bis sich ein wirklich befriedigendes Ergebnis einstellt. Google bietet die passenden Werkzeuge dazu. Wer die Erfolgsfaktoren und die Rahmenbedingungen kennt, wird in der Lage sein, die Titles seiner Webseite zu verbessern und damit mehr Besucher auf seine Seiten zu locken.
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