Google hat eine neue Version des Pagespeed- und SEO-Tools Lighthouse vorgestellt. Die Version 3.0 bringt eine überarbeitete Benutzeroberfläche, veränderte Messkriterien und eine schnellere Berechnung der Ergebnisse.
Per Lighthouse, einem von Google entwickelten Tool, lassen sich Webseiten auf ihre Leistungsfähigkeit untersuchen. Getestet werden können die Ladezeit, die Barrierefreiheit und verschiedene SEO-Kriterien.
In der jetzt vorgestellten Version Lighthouse 3.0 gibt es gegenüber der Vorgängerversion einige Änderungen. So wurde zum Beispiel die grafische Darstellung der Ergebnisse überarbeitet. Man erkennt die wichtigsten Werte auf einen Blick. Die erreichten Punktzahlen sind oben zu sehen, gefolgt von einzelnen Messwerten darunter:
Die Ergebnisse werden mit Lighthouse 3.0 schneller ermittelt als in den früheren Versionen. Statt wie bisher die Webseite tatsächlich zu verlangsamen, lädt das Tool die Seite jetzt mit normaler CPU- und Netzwerkgeschwindigkeit. Eine neue Auditing-Engine names Lantern berechnet dann, wie schnell die Seite auf einem Mobilgerät laden würde. Lighthouse bestimmt den Zeitpunkt, zu dem eine Seite fertig geladen wurde, anhand der beendeten CPU- und Netzwerkaktivität.
Lighthouse 3.0 lässt sich jetzt außerdem per Kommandozeile und in der node-js-Version mit der gleichen Konfiguration starten.
Änderungen gab es auch bei der Berechnung der Punktzahlen: Verwendet wird jetzt eine logarithmische Skala. Ein Punktewert von 50 steht dabei zum Beispiel für das 75 %-Perzentil, ein Punktewert von 100 entspricht dem 98 %-Perzentil.
Die Gewichtung der Einflussfakoren auf die Punkteberechnung wurde geändert. Das zeigt die folgende Tabelle:
Neu sind die Kriterien "First Contentful Paint" sowie "Speed Index". Der erste Wert gibt an, wann im Browser zuerst Text oder Bilder dargestellt werden. Der Speed Index ersetzt den zuvor verwendeten "Perceptual Speed Index". Damit gleicht sich Lighthouse an das Messverfahren von WebPageTest an. Zudem wurde "First Interactive" aus den Vorversionen in "First CPU Idle" umbenannt.
Lighthouse ernöglicht jetzt auch den Export der Testergebnisse als CSV-Datei. Darin enthalten sind Name, Beschreibung und Punktewerte der einzelnen Tests.
Schließlich umfasst Lighthouse 3.0 einige zusätzliche Tests. So wird zum Beispiel die robots.txt auf Validität überprüft. Zudem erhält man eine Mitteilung, wenn auf einer Seite animierte GIFs verwendet werden, die durch Video-Tags ersetzt werden könnten, um die Größe der eingebundenen Dateien zu reduzieren. Lighthouse zeigt auch an, wenn sich die Zahl von Roundtrips durch den Einsatz des rel="preconnect"-Attributs bei link-Tags reduzieren ließe.
Lighthouse 3.0 wird in der Chrome-Version 69 in den Developer Tools enthalten sein. Bereits installierte Chrome-Extensions werden automatisch auf Lighthouse 3.0 aktualisiert.