Wie kann es sein, dass manche Webseiten trotz scheinbar schlechter Links ein gutes Ranking besitzen? Was kostet eigentlich der Bau einer Webseite, und warum ist gutes SEO so teuer? Dazu gab es in dieser Woche interessante Beiträge. Auf SEO-United läuft eine Umfrage zum Ruf von SEOs. Außerdem in den SEO-News der KW 14: Facebooks Nutzer werden immer älter, ein neuer SEO-Blog geht an den Start und das Vorgehen von EU-Behörden gegen Googles Datenschutzbestimmungen.
EU-Länder gehen gegen Googles Datenschutzbestimmungen vor
Erst im vergangenen Jahr hatte Google neue Datenschutzbestimmungen eingeführt. Genau diese Datenschutzbestimmungen haben nun verschiedene europäische Behörden auf den Plan gerufen. Hamburgs Datenschutzbeauftragter Johannes Caspar will prüfen, ob die Praktiken der Nutzerdatenverarbeitung bei Google auf einer zulässigen Grundlage erfolgen. Dabei arbeitet er mit Behörden aus Spanien, Frankreich, den Niederlanden Großbritannien und Italien zusammen. Kern der Kritik ist, dass Nutzerdaten aus verschiedenen Google-Diensten verknüpft werden können, was eine umfassende Profilbildung ermöglicht. Die Nutzer geben Google zwar durch die Zustimmung zu den Bestimmungen ihre Einwilligung zur Verwendung ihrer Daten, doch sei für sie nicht transparent, in welcher Art und in welchem Ausmaß dies geschehe.
Sollten die überprüfenden Behörden zu der Auffassung gelangen, dass die Datenschutzbestimmungen nicht dem geltenden Recht entsprechen, müsste Google diese überarbeiten oder vermutlich harte Sanktionen in Kauf nehmen.
Infografik: Warum ist gutes SEO so teuer?
Eine schöne Infografik auf Seobook zeigt Gründe, warum für gutes SEO auch entsprechend viel bezahlt werden muss. Ausgehend von einer starken Konkurrenz und umkämpften Keywords wird derjenige mit der besten Strategie erfolgreich sein – entsprechende Ressourcen vorausgesetzt. Gerade der ständige Wettbewerb treibt die Kosten, denn man kann sich auf einmal Erreichten nicht ausruhen. Dazu kommen auch noch Kosten für vorausschauende Aktionen, denn der Suche-Markt verändert sich ständig. Skalierbarkeit ist bei SEO schwierig, weil dadurch die eigentlich nötige Individualität verloren geht. Und die ist nötig, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen. Zudem steigt dann die Gefahr, dass Abstrafungen gleich mehrere Seiten treffen.
Gutes Ranking bei schlechten Links?
Wie kann es sein, dass Seiten mit schlechten Links trotzdem über ein gutes Ranking verfügen? Matt Cutts beantwortet diese Frage in mehrfacher Hinsicht. Er gibt einerseits zu, dass Googles Algorithmen noch nicht so weit ausgereift sind, alle Betrugsversuche zu entdecken. Auf der anderen Seite ist es auch möglich, dass bestimmte Links nicht im Google-Report angezeigt werden. Wenn etwa ein besonders guter Link in der Aufstellung fehlt und daher der Eindruck entsteht, es gäbe nur schlechte Links, kann dies zu einer verfälschten Wahrnehmung führen. Und schließlich weist Cutts noch auf die Möglichkeit hin, verdächtige Seiten zu melden.
Rangliste der kostenlosen PR-Portale
Die Internetkapitäne haben eine Liste der relevantesten kostenlosen PR-Portale veröffentlicht. Suchmaschinenmarketing per Pressemitteilung stellt immer noch eine recht gängige Methode dar, seine Inhalte zu verbreiten. Dabei müssen zwei Effekte unterschieden werden: die dadurch geschaffenen Backlinks, verbunden mit einer entsprechenden Relevanzerhöhung auf der einen Seite und der Traffic, den man direkt aus diesen Pressemitteilungen erhält, auf der anderen Seite. Diskussionen zum Für und Wider von Pressemitteilungen gab es in der Vergangenheit ja genug. So ist jedem selbst die Entscheidung überlassen, ob er diesen Marketingkanal für sich nutzen möchte.
Bilder (C) Internetkapitäne
Die Rangliste berücksichtigt neben dem Sichtbarkeitsindex der Portale auch Popularitätswerte von SEOmoz wie den MozRank. Aus den verschiedenen Werten wird dann ein Gesamtresultat bestimmt. Am besten hat dabei der Dienst openPR abgeschnitten.
Umfrage auf SEO-United: Was hältst Du von SEOs?
Der Ruf von SEOs ist ja – positiv formuliert – ambivalent. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Sicherlich mit verantwortlich dafür sind einige schwarze Schafe, die sich unlauterer Praktiken bedienen und damit die SERPs mit schlechten Ergebnissen traktieren. Ein weiterer Grund ist, dass sich viele Hobby-SEOs mit mangelnden Kenntnissen auf dem Markt tummeln. Und schließlich spielt die oft fehlende Verbindung von Kompenenzen eine Rolle. Wer SEO betreibt, muss sich beispielsweise im Marketing insgesamt auskennen, über technisches Know-How verfügen und vernetzt denken können. Was halten nun die Leser von SEO-United davon? Sicherlich wird die Umfrage durch das sehr SEO-lastige Publikum des Blogs beeinträchtigt, doch das Stimmungsbild ist allemal interessant.
Bild (C) SEO-United
Bemerkenswert ist, dass die Meinungen, SEOs hätten zu Unrecht einen schlechten Ruf und die Meinung, sie seien selbst schuld an ihrem schlechten Image, in etwa gleichauf liegen. Bemerkenswert deshalb, weil hier ja wie gesagt viele SEOs abgestimmt haben. Die Werte zeigen insgesamt, dass einiges zu tun ist, um die Wahrnehmung von SEOs aufzupolieren. Bestimmte Ansätze wie ein Studiengang zu SEO weisen hierbei in die richtige Richtung.
Neuer SEO-Blog: SEOCouch.de
Es gibt einen neuen SEO-Blog zu begrüßen: Der aus den Bereichen Webstandards, Suchmaschinenoptimierung, Usability und Accessibility bekannte Heiko Stiegert hat in dieser Woche die SEOCouch an den Start gebracht. SEOCouch widmet sich ausschließlich Themen rund um SEO. Dafür wird es auf dem anderen Projekt von Heiko, dem Webstandard-Blog, zukünftig rein um Webdesign und Webentwicklung gehen. Ich wünsche Heiko mit seinem neuen Projekt viel Erfolg und werde ab und zu vorbeischauen.
Die Jugend verlässt Facebook
Die Nutzer von Facebook werden älter. In den vergangenen drei Monaten gab es laut einer Untersuchung des Unternehmens Socialbakers in den Altersgruppen von 13 bis 44 Jahren starke Verluste. Lediglich bei den 45-jährigen und Älteren gab es Zugewinne. Unter dem Strich steht jedoch ein Gesamtverlust von 315.000 Nutzern. In den USA sind die Verluste sogar noch gravierender. Hier verlor Facebook in allen Altersgruppen bis 64 Jahre. Nur bei Nutzern ab 65 gab es leichte Zugewinne. Die Bilanz sieht entsprechend düster aus: ein Rückgang von 3,8 Millionen Nutzern.
Das Alterungsphänomen trifft indes auch andere Größen auf dem Markt: Bei allen großen Netzwerken bis auf Twitter stieg das Medianalter an. Mit ein Grund für diese Entwicklung könnte sein, dass junge Nutzer mehr und mehr zu mobilen Messaging-Diensten wechseln – dazu gehören beispielsweise WhatsApp, MessageMe, WeChat oder Kakao. Das bedeutet, dass ein wichtiger Anwendungsfall, nämlich das Chatten, mehr und mehr weg von den etablierten Netzwerken verlagert wird.
Neues Google-Places-Dashboard
Für die Verwaltung von Seiten in Google+ Local gibt es zukünftig ein einheitliches Dashboard. Bisher mussten sich die Nutzer noch mit zwei getrennten Admin-Seiten beschäftigen – einer für Google Places und einer für Google+. Nachdem bereits im vergangenen Jahr die Einträge von Google Places auf Google+ Local migriert worden waren, vervollständigt dieser Schritt nun den Übergang. Die Koppelung der Dashboards ermöglicht es, in Verbindung mit Google+ Fotos, Videos oder Posts zu teilen. Zudem sollen Updates in der Regel innerhalb von 48 Stunden wirksam werden.
Als zusätzliche Neuerung gibt es jetzt auch eine spezielle Eintragsmöglichkeit für so genannte Service Area Businesses (SABs). Das sind Dienstleister, die zwar in der Regel einen festen Standort haben, aber meistens beim Kunden tätig sind und innerhalb eines bestimmten Aktionsradius‘ agieren. Darunter fallen beispielsweise Handwerker oder auch SEOs. Für sie gab es bisher keine passende Eintragsmöglichkeit, was sich nun ändern soll. Das Update wird wie gewöhnlich zunächst in den USA und anschließend in allen übrigen Ländern ausgerollt, in denen es Google+ Local gibt.
Infografik: Was kostet eine Webseite?
Interessant und für viele nach wie vor wenig transparent ist die Frage des Aufwands bzw. der Kosten für die Erstellung einer neuen Webseite. René Dasbeck zeigt in einer Infografik, welche Arbeitsschritte in etwa für eine Wordpress-Seite zu erwarten sind. Vom Briefing über die Installation von Wordpress mit den nötigen Komponenten, dem Schaffen erster Inhalte bis zum Livegang werden die wichtigsten Tätigkeiten genannt. Dabei kommt René auf einen für viele wohl überraschend niedrigen Gesamtaufwand von gerade einmal 13 Stunden.
Bild (C) René Dasbeck
SEO Südwest auf Platz 30 der Virato Blog Charts März 2013
Erstmals in der Blog-Bestenliste von Virato vertreten ist SEO Südwest. Der Blog steigt auf Platz 30 in der Liste ein, gemessen nach Social-Media-Quotient. Dabei geht es um die durchschnittliche Social-Media-Reichweite nach Zeitraum. Es kommen hier Blogs zum Zuge, die nicht unbedingt über eine besonders hohe Gesamtreichweite verfügen, sondern mit einzelnen Artikeln Aufsehen erregen. Ich freue mich natürlich über diesen Erfolg.
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