SEOs sehen sich einem veränderten Umfeld ausgesetzt: Suchanfragen werden immer komplexer und berücksichtigen mehr und mehr Faktoren. Und wie steht es um das Berufsbild der SEOs? Was sind die notwendigen Qualifikationen? Dazu: Die Geschichte des Google Suggests, SEM-Budgets verschieben sich nach Asien und das neue Suchradar. Die SEO-Nachrichten der KW 35 / 2013.
10 Punkte, die KMUs noch vor SEO auf ihrer Webseite richten sollten
SEO ist für viele kleine und mittlere Unternehmen noch ein Fremdwort, doch so langsam setzt sich das Wissen durch, dass man für eine gute Platzierung bei Google und Co. etwas tun kann. Bevor jedoch mit der Suchmaschinenoptimierung losgelegt wird, sollte die Webseite grundsätzlich auf ihre Eignung für die Kunden geprüft werden.
Sebastian Socha hat sich einmal die Mühe gemacht und 10 Punkte zusammengestellt, die auf KMU-Webseiten vor dem Beginn der SEO in Ordnung gebracht werden sollten. Gerne wird beispielsweise vergessen, die wichtigsten Kontaktdaten – insbesondere die Telefonnummer – gut sichtbar zu platzieren. Die Zielrichtung der Webseitengestaltung sollte sich vor allem auf die Verbesserung der Konversionsrate konzentrieren, statt nur SEO-Gesichtspunkte zu betrachten. Eine ansprechende und zielgruppengerechte Aufbereitung von Inhalten, die für die Besucher interessant sind, wird als essentiell angesehen.
Erst wenn die Grundstruktur geschaffen und die Webseite als Aushängeschild für das Unternehmen geeignet ist, sollte der Schwerpunkt auf SEO gelegt werden. Wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass es nie schadet, von Anfang andie Grundregeln der SEO bei allen Veränderungen im Hinterkopf zu haben.
Google Suggest: die Geschichte der Auto-Vervollständigung
Vor fast zehn Jahren, im Jahre 2004, erfand der Google-Mitarbeiter Kevin Gibb die Auto-Vervollständigung von Suchanfragen. Die Funktion, die heute Google Suggest heißt, sollte ursprünglich dazu dienen, dem Nutzer die komplette Eingabe langer URLs zu ersparen. Aus dieser Idee entwickelte sich dann das Konzept, die Auto-Vervollständigung auf Suchanfragen anzuwenden. Wie es heißt, stammt der Name „Google Suggest“ von Marissa Mayer (heute Yahoo), die damals noch für Google tätig war. Am 31. August 2004 wurde Google Suggest dann auf google.com freigeschaltet. Auf dem GoogleWatchBlog gibt es eine schöne Zusammenfassung der Entwicklungsgeschichte.
Inzwischen gibt esAuto-Suggest-Funktionen auf vielen Webseiten. Neu ist diese Funktion beispielsweise auf den Suchportalen von WEB.DE, GMX und 1&1. Dort erhalten die Nutzer passende und regelmäßig aktualisierte Vorschläge angezeigt.
Was muss ein SEO können
Ausgehend von einem etwas provokant geschriebenen Beitrag von Johannes Beus (Sistrix) ergaben sich sowohl dort als auch auf Martin Mißfeldts Blog interessante Diskussionen über das Anforderungsprofil von SEOs. Nun ist das Thema ja schon vielfach behandelt worden, und Meinungen zum Berufsbild des SEOs gibt es fast so viele wie Diskussionsteilnehmer. Weitgehender Konsenz scheint jedoch zu sein, dass nur wirklich mit dem Thema vertaute Anbieter auch seriöse SEO-Dienstleistungen anbieten können und sollten. Hier tummeln sich nach wie vor viele schwarze und graue Schafe.
So wie sich die Welt der Suche verändert (siehe auch den Beitrag zur Evolution der Suche in diesen SEO-News), so ändern sich auch die Anforderungen an SEOs. Das Wichtigste ist, auf dem Laufenden zu bleiben. Daneben gibt es Grundlagen, die jede Webseite berücksichtigen sollte – etwa die Crawlbarkeit oder die sinnvolle Verwendung von Überschriften, Meta-Tags etc. Diese gehören zum Handwerkszeug eines jeden SEOs.
Die Evolution der Suchanfragen
Wurde früher nur das ausgewertet, was die Nutzer einer Suchmaschine ins Eingabefeld eingetragen haben, also nur die tatsächlichen Keywords, geht die Entwicklung heute und in Zukunft in Richtung kontextbasierte Suchanfragen. Das bedeutet, dass aus den Umgebungsfaktoren wie Position, Zeit, Sprache oder Endgerät sowie vielen weiteren Elementen auf das implizite Interesse der Nutzer geschlossen wird. Das klassische Beispiel dafür ist die lokale Suchanfrage mit mobilen Endgeräten: Befindet sich eine Person in einer bestimmten Gegend und sucht nach Restaurants, kann darauf geschlossen werden, dass Interesse an solchen Restaurants besteht, die sich im Umkreis der Person befinden.
Die Berücksichtigung impliziter Suchanfragen ist heute schon Gegenstand vieler Suchalgorithmen wie dem EdgeRank bzw. dem neuen News Feed Rank bei Facebook. Innovationen wie eine API zur Abfrage von Bewegungsdaten der Nutzer oder eine Software zur Prognose zukünftiger Nutzeraktionen geben Ausblick auf das, was in der Suche noch zu erwarten ist.
SEO- und SEA-Budgets verschieben sich nach Asien
Der Trend der SEM-Ausgaben geht nach Osten. Global gesehen, kann Asien bei den Budgetanteilen auf Kosten vor allem Westeuropas und Lateinamerikas zulegen. Innerhalb Europas gibt es ebenfalls einen Trend von West nach Ost. In der vorliegenden Untersuchung der webcertain group zeigt sich aber auch eine leichte Erholung in Krisenländern wie Spanien, Portugal oder Griechenland, die zuvor noch deutliche Einbrüche verzeichnen mussten.
Bildquelle: webcertain (TM) group
Die Analyse basiert auf mehreren Hundert Kunden, die sich auf über 100 Regionen global verteilen. Erhoben wurden die Daten von SEM-Unternehmen in den USA und Großbritannien.
Das neue Suchradar ist da
Schwerpunkt der Ausgabe 43 des Suchradar bildet das Thema „Content Seeding“. Hier gibt es Tipps, wie Inhalte möglichst zielgruppengerecht gestreut werden können und wie Inhalte auch für den Linkaufbau interessant werden.
Weitere Themen des aktuellen Suchradar sind zum Beispiel, wie man HTML-Verbesserungen aus den Webmaster Tools für SEO nutzen kann sowie lokale Rankings mit GeoRanker.
„Not provided“ in fast der Häfte der Fälle
Eine aktuelle Untersuchung über verschiedene Branchen zeigt, dass Google durchschnittlich in fast der Hälfte aller Fälle keine Informationen zu den Suchanfragen zur Verfügung stellt, über die Besucher auf Webseiten gelangen. Dieses als „Not Provided“ bekannte Phänomen hat seine Ursache in der sicheren Suche via SSL. Für viele Webmaster und auch SEOs ist das jedoch ein Ärgernis, weil damit wertvolle Informationen nicht mehr verfügbar sind, die zur Optimierung genutzt werden könnten.
Interessant ist, dass technische Branchen und insbesondere Webseiten mit Suche-Bezug (also auch SEOs) am stärksten betroffen sind – bei Letzteren liegt die Quote der nicht verfügbaren Suche-Informationen bei über 70 Prozent.
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