Eine Umfrage unter SEO-Experten zeigt, wie die vermutete Zusammensetzung der einzelnen Rankingfaktoren bei Google aussieht. Eine wichtige Erkenntnis: Links sind nicht so einflussreich, wie es viele vermutet hätten. Dafür spielen Onpage-Faktoren eine bedeutende Rolle. Wie sieht es mit Social Media und dem Branding aus?
Die folgenden Zahlen stammen aus einer Erhebung, die der SEO-Abieter Moz mit 128 ausgewählten SEO-Experten durchgeführt hat. Für eine vorgegebene Liste von Rankingfaktoren mussten die Experten jeweils den vermuteten Anteil dieser Faktoren auf das Ranking nennen.
Datenquelle: moz.com
Linkfaktoren
Am wichtigsten sind nach Annahme der Experten die Links auf Domain-Ebene, also die Zahl und Qualität der Links, die auf eine Domain verweisen. Diesem Kriterium sprachen die SEO-Experten durchschnittlich 20,94 Prozent Anteil am Ranking zu. Direkt danach folgen die Links auf Ebene einzelner Unterseiten mit 19,15 Prozent. Insgesamt stehen Linkfaktoren damit für etwa 40 Prozent des Gesamteinflusses.
Die Verwendung von Keywords
Die Verwendung von Keywords und damit zusammenhängende Eigenschaften der Seiteninhalte folgen auf der nächsten Position. Knapp 15 Prozent werden der Qualität und Quantität der Inhalte, der Relevanz sowie speziellen Eigenschaften wie TF*IDF zugemessen. Es folgen inhaltsbezogene Faktoren, die unabhängig von speziellen Keywords sind. Beispiele für solche Eigenschaften sind die Lesbarkeit, die Einzigartigkeit oder die Ladegeschwindigkeit.
Domain und Marke
Die Domain und ihre Eigenschaft als Marke, also Branding-Faktoren, stehen für 8,59 Prozent des Einflusses auf das Ranking. Dazu zählen etwa die Erwähnung der Marke im Offline-Bereich und das Vorkommen in Nachrichten und Medien oder der Presse.
Nutzungsbezogene Daten
Auf dem sechsten Platz finden sich nutzerbezogene Daten wie beispielsweise die Klickrate auf den Suchergebnisseiten, Trafficsignale aus Toolbars und Browsern oder die durchschnittliche Verweildauer der Nutzer auf der Seite. Nicht zu vergessen die Bounce Rate, also der Anteil der Nutzer, die nach dem Klick auf einen Treffer der Suchergebnisseite direkt wieder von der Zielseite auf die Suchergebnisseite zurückkehren. Diese Faktoren fallen mit 8,06 Prozent ins Gewicht.
Social Media
Soziale Faktoren landen (noch) recht abgeschlagen auf dem siebten Platz und erhalten gerade einmal 7,24 Prozent. Die Interaktionen auf Twitter, Google+, Facebook und Co. werden demnach als weniger bedeutend für das Ranklng auf den Suchergebnisseiten eingeschätzt. Da es sich bei diesem Ergebnis aber nur um eine Momentaufnahme handelt, darf davon ausgegangen werden, dass sich dieser Anteil durch die zunehmende Verzahnung von Suche und Social Media erhöhen wird.
Domain
Die letzten beiden Ränge in der Liste der Rankingfaktoren nehmen domainbezogene Faktoren ein. Dabei wird zwischen keywordabhängigen und davon unabhängigen Faktoren unterschieden. Erstere berücksichtigen, ob ein Zielkeyword in der Domain enthalten ist oder ob die Domain sogar ausschließlich aus dem Keyword oder den Keywords besteht (so genannte Exact-Match-Domains). Bei den keywordunabhängigen Faktoren geht es dagegen um die Länge der Domain, die verwendeteTop-Level-Domain und auch um die Antwortzeiten des Servers.
Fazit
Es handelt sich bei diesen Zahlen lediglich um Spekulationen der teilnehmenden SEO-Experten und nicht um Fakten. Dennoch darf man die Aussagekraft der Ergebnisse aufgrund des zugrunde liegenden Erfahrungsschatzes nicht unterbewerten.
Links beeinflussen das Ranking in der Summe gerade einmal zu 40 Prozent. Der Rest setzt sich aus Onpagefaktoren, Social Media und Branding zusammen. Dadurch zeigt sich: Auch ohne aggressiven Linkaufbau kann viel erreicht werden, indem zunächst einmal die „Hausaufgaben“ gemacht werden. Auf der Basis einer soliden und interessanten Webseite lassen sich dann neue Links umso leichter akquirieren.
Das hängt natürlich vom angestrebten Zeithorizonz ab. Für mittel- bis langfristige Projekte ist der Weg von der Onpage- über die Offpage-Opotimierung sicherlich der beste Weg. Viele kurzfristige Vorhaben werden jedoch nicht so lange warten wollen und daher alles auf die Link-Karte setzen – mit der Gefahr, mit einem der nächsten Google-Updates schnell wieder Plätze einzubüßen.
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