In dieser Woche stand ausnahmsweise einmal nicht Google im Mittelpunkt des SEO-Geschehens, sondern Konkurrent Bing. Dort gab es einige Neuheiten zu bestaunen. Doch auch Google machte auf sich aufmerksam, und zwar mit einer neuen Akquisition. Dazu gibt es in den SEO-News dieser Woche Tipps zu Online-Marketing-Kennzahlen für lokale Firmenwebseiten und zur Gestaltung der optimalen Webseitenarchitektur.
Bing präsentiert sich neu
Ein neues Logo, eine neu gestaltete SERP und neue Funktionen – bei Bing gibt es derzeit einiges zu entdecken. In dieser Woche überraschte Microsoft die Nutzer mit diversen Innovationen. Das neue Logo präsentiert sich futuristisch und in einem frischen Gelb.
Neue Aufteilung auf der Suchergebnisseite
Auf der Suchergebnisseite gibt es einige Änderungen. Die „Snaphshot“ genannte Seitenleiste ist nun breiter als zuvor. Sie nimmt fast die Hälfte des Bilschirms ein. Die sozialen Ergebnisse und Interaktionen sind unter die strukturierten Ergebnisse versetzt worden. Zuvor waren sie noch daneben angesiedelt.
Bilder: Search Engine Land
Bing mit Pole Position
Neu ist auch die „Pole Position“. Dabei handelt es sich um eine prominente Position oberhalb der Suchtreffer. In der Pole Position werden beispielsweise Bildergalerien angezeigt, und zwar genau dann, wenn Bing die Wahrscheinlichkeit als hoch einschätzt, dass der Nutzer Bider zu einem bestimmten Thema sehen möchte. Auch Wettermeldungen oder Fakten-Infos können auf der Pole Position dargestellt werden.
Optimierte Darstellung für unterschiedliche Geräte
Schließlich bietet das neue Bing eine optimierte Darstellung für verschiedene Geräte. Interessant dabei ist, dass nicht nur die Bildschirmgröße berücksichtigt wird, sondern auch der „Kontext“, wie es im Blogpost von Microsoft heißt. Was genau damit gemeint ist, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass die optimierte Darstellung auf Smartphones und Tablets nun eine wesentlich einfachere Nutzung erlauben soll.
Unter-Sitelinks
Bereits wenige Tage zuvor waren Screenshots einer neuen Sitelink-Darstellung aufgetaucht. Bing zeigt in einigen Fällen unterhalb der Sitelinks weitere Links für bestimmte Unterkategorien an
Wann die Änderungen verfügbar sein werden, ist noch unklar. Zwar spricht Microsoft von wenigen Tagen, aber das bezieht sich auf die US-Nutzer. Nutzer von Bing Deutschland werden wesentlich länger warten müssen – wenn sie überhaupt je in den Genuss des neuen Bing kommen sollten.
Cutts: unterschiedliche ccTLDs kein Problem für Duplicate Content
Ausgehend von der Frage, ob der Wechsel von IPv4 zu IPv6 Probleme mit Duplicate Content bewirken könne, ging Googles oberster Spambekämpfer Matt Cutts auch auf die Verwendung unterschiedlicher ccTLDs ein. Interessante Erkenntnisse aus dem Video sind vor allem diese: Zum einen scheidet sowohl IPv6 als auch die Verwendung mehrerer ccTLDs für eine Webseite als Ursache für Duplicate Content aus. Zum anderen verwenden Spammer sehr selten mehrere verschiedene ccTLDs zur Manipulierung von Rankings.
Betreiber von Webseiten mit mehreren ccTLDs sollten diese jedenfalls nur für länderspezifische Inhalte verwenden.
Online-Marketing-Kennzahlen für Firmen-Webseiten
Wer sich mit Online-Marketing beschäftigt, kann leicht den Überblick über die Vielzahl der Kennzahlen und Leistungsindikatoren verlieren, die den vermeintlichen Erfolg oder Misserfolg einer Webseite beschreiben. In einem lesenswerten Beitrag auf seinem Blog gibt Sebastian Socha Tipps zu den wichtigsten KPIs.
Hier ein paar Beispiele: Je nach Branche kann es unterschiedlich wichtig sein, neue oder wiederkehrende Besucher zu haben. Das zeigt der Vergleich zwischen einem Schlüsseldienst und einem Finanzberater. Ersterer wird vor allem auf Neukunden schielen, weil er eine kurzfristige Dienstleistung anzubieten hat. Der Finanzberater hingegen setzt auf langfristige Kundenbindung und ist daher auf wiederkehrende Besucher angewiesen.
Zu den wichtigen KPIs zählen aber auch klassische Nutzungsdaten wie die Verweildauer oder die Absprungrate. Demographische Faktoren sind ebenfalls zu berücksichtigen. Nicht zuletzt spielt auch die Verteilung der Nutzer auf die verschiedenen Traffic-Kanäle eine Rolle. Kommt der Großteil der Besucher über Verweise oder über die direkte Eingabe der Webseiten-URL? Insbesondere der Anteil des Suche-Traffics ist aus SEO-Sicht relevant, und hier könnte man mit einer Vertiefung auf SEO-KPIs ansetzen.
Insgesamt ein sehr zu empfehlender Beutrag für alle Inhaber von Firmenwebseiten, die lokale Relevanz aufbauen möchten.
SEO-Grundlagen: Webseiten-Architektur
Eine durchdachte Webseitenarchitektur erfüllt mehrere Zwecke: Sie hilft den Nutzern, sich zurecht zu finden und sich auch bei einem Einstieg auf einer tieferen Ebene zu orientieren. Eine klare Gliederung ist aber auch eine wertvolle Hilfe, wenn es um eine möglichst vollständige und effiziente Indexierung der Webseite durch die Suchmaschinencrawler geht.
Die ideale Architektur einer Webseite kann man sich wie folgt vorstellen: nicht zu viele Hierarchieebenen und lückenlose Verbindungen zwischen den einzelnen Ebenen. Optimalerweise gibt es für die Kategorien und Unterkategorien Übersichtsseiten, die dann jeweils auf die darunter liegenden Ebenen verweisen. Dazu kommen als Ergänzung eine stringente Menüführung und eine Brotkrumen-Navigation.
Bild: Seosweet
David Linden hat dies und mehr auf Seosweet und mehr in einem aktuellen Beitrag zusammengestellt und zeigt auf, was bei der Planung oder Optimierung der Webseitenarchitektur zu beachten ist.
Google zeigt mehr mobile URLs für Smartphone-Nutzer an
Es gibt eine Neuerung in den mobilen Suchergebnissen bei Google: Wie kürzlich beobachtet wurde, ist die Zahl der auf den mobilen SERPs gezeigten mobilen URLs stark angestiegen. Damit ist gemeint, dass gleich auf die mobilen Seiten verlinkt wird, ohne einen vorherigen Redirect über die Desktop-Seiten durchzuführen. Das gilt übrigens auch für die Sitelinks.
Bild: Mobile SEO
Voraussetzung für die Darstellung der mobilen Links auf den SERPs ist, dass auf dem Server der Zielwebseiten eine korrekt funktionierende Weiterleitung für mobile Clients bzw. mobile Crawler eingerichtet wurde.
Google kauft Bump
Die nächste Akquisition von Google ist da. Mit Bump bekommt der Suchmaschinenanbieter eine Applikation zum Austausch von Daten zwischen Smartphones sowie Smartphones und PC. Als Auslöser für die Datenübertragung dient das Aneinaderschlagen der Smartphones aneinander oder des Smartphones an die Tastatur.
Bemerkenswert ist der Zukauf zum jetzigen Zeitpunkt auch deshalb, weil Apple ähnliche Features mit dem neuen iOS 7 und der Funktion AirDrop anbietet.
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