Wer seine Webseite für den chinesischen Markt optimieren möchte, sollte die dortigen Nutzergewohnheiten und insbesondere das dortige Sucheverhalten kennen. Die chinesischen Nutzer legen andere Präferenzen an den Tag als diejenigen in der westlichen Welt: Dies betrifft vor allem die Art der benutzten Endgeräte und die bevorzugte Suchmaschine, aber auch die Art und Weise, wie aus Vorschlägen ausgewählt wird.
Jünger und mobiler
Der durchschnittliche Suchmaschinennutzer im Westen (jeweils bezogen auf die USA und Großbritannien) ist 35 Jahre alt. In China liegt der Altersdurchschnitt deutlich darunter und beträgt lediglich 25 Jahre. Damit einher geht eine wesentlich stärker mobil geprägte Nutzung in China: Nach Angaben des China Internet Network Information Center (CNNIC) griffen im Juli 2013 79 Prozent der chinesischen Nutzer über Smartphones oder andere mobile Geräte auf das Web zu. In der westlichen Hemisphäre halten sich die Nutzung über mobile Geräte und Desktop / Laptop noch die Waage.
Anderes Sucheverhalten
Deutliche Unterschiede gibt es zwischen West und Ost auch im Hinblick auf die Art und Weise, wie das Web durchsucht wird. Während im Westen Google klar die Nummer eins ist, bevorzugen die Chinesen das landeseigene Baidu. Die Nutzer im Westen wählen schneller aus den gelieferten Suchtreffern aus: Nur etwa sieben bis acht Sekunden dauert es bis zum ersten Klick auf ein Ergebnis. In China sind es durchschnittlich 55 Sekunden.
Dazu kommt, dass Nutzer in China es eher bevorzugen, aus einer Liste von Vorschlägen auszuwählen, während im Westen die keywordbasierte Suche dominiert. Der Blick der westlichen Nutzer richtet sich vor allem auf den oberen linken Bildbereich. Diese Präferenz ist in China nicht zu beobachten - hier wird die Seite als ganzes betrachtet.
In China mehr Vertrauen gegenüber Suchvorschlägen und Ads
Chinesische Nutzer sind weniger misstrauisch, wenn es um Vorschläge aus als vertrauenswürdig geltenden Onlinequellen geht. So werden beispielsweise Suchergebnisse von Baidu als passend wahrgenommen. Ähnliches gilt für bezahlte Ads: Während im Westen eine gewisse Skepsis gegenüber bezahlten Anzeigen herrscht, ist in China das Gegenteil der Fall: Die Annahme lautet hier, dass Angebote von denjenigen, die bereit sind, Geld für Anzeigen auszugeben, dieses Geld auch wert sein müssen.
Quelle: Search Engine Journal
Fazit: andere Märkte, andere Strategien
Es zeigt sich: Wer auf dem chinesischen Markt erfolgreich sein möchte, der muss sich auf das dortige Nutzerverhalten einstellen. Erfolgversprechend scheint eine auf junge, mobile Nutzer ausgerichtete Strategie, die auch bezahlte Anzeigen umfasst.
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