In einer aktuellen Studie hatte sich gezeigt, dass ein Großteil aller Suchanfragen zu keinerlei Klicks auf Suchergebnisse führt. Google hat sich nun dazu geäußert.
Fast zwei Drittel aller Suchanfragen bei Google finden statt, ohne dass es zu einem Klick auf ein Suchergebnis kommen würde. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Rand Fashkin. Nur 33,6 Prozent der Suchanfragen führten zu einem Klick auf ein organisches Ergebnis, 1,6 Prozent zu einem Klick auf eine bezahlte Anzeige.
Daraus ließe sich der Vorwurf ableiten, Google nutze die Inhalte der indexierten Webseiten vor allem dazu, den Traffic für seine eigenen Produkte zu erhöhen, ohne dass die Betreiber der Websites in angemessener Weise davon profitieren würden.
Gegen solche Kritik wehrt sich Google jetzt. In einem Blogbeitrag nimmt Danny Sullivan zu den Vorwürfen Stellung. Sullivan spricht von Missverständnissen darüber, wie Menschen die Suche nutzen. In Wahrheit sende Google jeden Tag Milliarden von Klicks an Websites. Dass es nicht immer zu einem Klick auf ein Ergebnis komme, habe verschiedene Gründe:
Neu formulierte Suchanfragen: Oftmals komme es zu mehrfachen Suchanfragen, weil zu Beginn noch nicht klar sei, wie genau eine Suche zu formulieren sei. Man beginne mit einer eher allgemeinen Suchanfrage wie "Turnschuhe" und stelle dann nach einem Blick auf die Suchergebnisse fest, dass man sich für "Schwarze Turnschuhe" interessiere. Auch so etwas werde als "Zero Click Search" gewertet, aber wenn ein solches Verhalten dazu führe, dass ein Nutzer schnell den Weg zur Website eines Einzelhändlers finde und dort einen Kauf tätige, dann habe Google einen qualifizierten Besucher geliefert. Weil so etwas sehr häufig passiere, biete Google Features wie verwandte Suchanfragen an, um den Nutzern dabei zu helfen, ihre Suchanfragen neu zu formulieren.
Die Menschen benötigen schnelle Fakten: Manchmal gehe es um schnelle Informationen wie eine Wettervorhersage, Sportergebnisse, Wechselkurse oder die lokale Uhrzeit. Google biete solche Informationen direkt auf den Suchergebnisseiten an und nutze dafür bestehende Lizenzvereinbarungen.
Direkter Kontakt mit Unternehmen: Auch ohne Klick kämen viele Kontakte zu Unternehmen zustande. So genüge es zum Beispiel oftmals, wenn die Telefonnummer eines örtlichen Anbieters und die Öffungszeiten auf den Suchergebnissen erscheinen. Lokale Suchergebnisse würden Monat für Monat zu durchschnittlich vier Milliarden Verbindungen zu Unternehmen führen.
Direkte Navigation durch Apps: Manche Suchanfragen führen die Nutzer direkt in eine App, zum Beispiel für Suchanfragen nach Fernsehsendungen oder Streamingangeboten.
Statt wie früher nur zehn Blue Links zeige Google jetzt im Schnitt 26 Links pro mobiler Suchergebnisseite an.
Auch wenn die von Sullivan aufgeführten Punkte nachvollziehbar sind, steht außer Frage, dass Google selbst in starkem Maße von den Inhalten anderer profitiert. Dabei muss es um ein faires Miteinander gehen: Google als immer noch wichtigster Traffic-Lieferant für viele Websites muss dafür sorgen, dass trotz aller sinnvollen Features und Erweiterungen auf den Suchergebnisseiten genügend Traffic bei den Unernehmen und Website-Betreibern landet.
Aus diesem Grund ist es gut und sinnvoll, wenn Erhebungen wie die Studie zum Anteil der Klicks auf den Suchergebnisseiten durchgeführt werden.