Die britische Datenschutzbehörde will gegen Facebook wegen der Manipulierung von Nachrichtenströmen ermitteln, die das Netzwerk für ein Experiment vorgenommen hatte. Ein entsprechender Hinweis in den Geschäftsbedingungen, der das Vorgehen legitimiert hätte, war erst nachträglich eingefügt worden.
Ein im Jahr 2012 von Facebook durchgeführtes Experiment zieht immer weitere Kreise. In diesem Experiment sollten die Auswirkungen von positiven und negativen Nachrichten auf die Posts von Usern gemessen werden. Dazu hatte Facebook die Nachrichten-Ströme von mehr als 600.000 Nutzern manipuliert.
Von wissenschaftlicher Seite war das Experiment scharf kritisiert worden. Nun könnte ein juristisches Nachspiel folgen. Die britische Datenschutzbehörde will nach einer Meldung der Süddeutschen Zeitung vom heutigen Donnerstag gegen Facebook ermitteln. Allerdings ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, gegen welches Gesetz Facebook verstoßen haben könnte.
Facebook verteidigt sich bis jetzt mit dem Verweis auf seine Geschäftsbedingungen, denen die Nutzer zugestimmt hätten. Demnach dürfen deren Daten auch zu Forschungszwecken genutzt werden. Die Sache hat jedoch einen Haken: Laut dem Artikel in der SZ wurde der entsprechende Passus erst nach dem Experiment eingefügt.
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