Mit einem denkbar einfachen Prinzip können Wissenschaftler der Universität Innsbruck Strom in Form von mechanischer Energie speichern. Dazu braucht es im Grunde nur einen Zylinder, ein Gewicht und eine hydraulische Vorrichtung.
Während in Deutschland im Zuge der Energiewende viel darüber diskutiert wird, wie eine effiziente Speicherung von Strom möglich ist, haben Forscher der Universität Innsbruck eine verblüffend simple und vielversprechende Lösung entwickelt: den Powertower.
Strom wird in mechanische Energie umgewandelt
Das Prinzip: Man nehme einen Zylinder, fülle diesen mit Wasser und platziere darin ein schweres Gewicht. Wenn Strom fließt, wird dieses Gewicht mit einer hydraulischen Pumpe nach oben befördert. Dadurch wird potentielle Energie (Lageenergie) geschaffen, die später bei Bedarf abgerufen werden kann. Dazu lässt man das Gewicht absinken, und der dadurch erzeugte Wasserstrom treibt eine Turbine an, die dann wiederum Strom erzeugt.
Durch die simple Konstruktion und wenige Verluste im Zuge der Umwandlung von einer Energieform in die andere liegt der Wirkungsgrad des Powertower bei über 80 Prozent.
Flexibel einsetzbar
Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip eines Pumpspeicherkraftwerks. Der große Vorteil: Während für ein solches Kraftwerk geeignete geografische und morphologische Bedingungen bestehen müssen, lassen sich die Powertower beliebig gestalten und anordnen. Mehrere Tower können zu Clustern zusammengeschlossen werden. Es sind sowohl über- als auch unterirdsiche Konstruktionen möglich, was auch an solchen Orten die Errichtung von Anlagen zulässt, an denen es eigentlich keinen Platz gibt. Zum Beispiel könnten bereits bestehende, aber nicht mehr genutzte Schächte aus dem Kohlebergbau als Container für die Tower dienen. Auch die Höhe und der Durchmesser der Tower können individuell angepasst werden.
Ziel der Projektgruppe ist die Errichtung eines Power Towers mit einer Speicherkapazität von einer Megawattstunde. Dazu wäre ein Zylinder mit einer Höhe von hundert und mit einem Durchmesser von zehn Metern nötig.
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