Der russische Suchmaschinenanbieter Yandex straft Webseiten mit zu vielen bezahlten Links ab. Von der Penalty mit dem Namen Minusinsk sind vor allem solche Seiten betroffen, die trotz vorheriger Aufforderung keine oder nur einen unwesentlichen Teil der bezahlten Links entfernt haben.
Yandex ist - ebenso wie Google - von Manipulationsversuchen betroffen. Manche Webseitenbetreiber kaufen Links im großen Stil ein, um damit bessere Platzierungen zu erhalten. Dieses so genannte Black Hat Link Builiding hat sogar dazu geführt, dass Yandex für bestimmte Suchanfragen, nämlich kommerzielle Suchen im Raum Moskau, Links als Rankingfaktor zeitweise komplett außer Kraft gesetzt hatte.
Zu viele bezahlte Links führen zur Abstrafung
Mit dem aktuellen Update, das den Namen Minusinsk trägt, werden nun zwei Dinge geändert:
- Links fließen wieder in das Ranking aller Suchanfragen ein.
- Seiten, deren Links zu einem großen Teil gekauft sind, werden mit schlechteren Rankings bestraft.
- Bemerkenswert ist der Umstand, dass alleine die Existenz von bezahlten Links noch nicht zur Abstrafung führt, sondern nur ein zu hoher Anteil.
Yandex hatte angekündigt, die Penalties in mehreren Wellen durchzuführen. Vor der ersten Welle, die gerade abgeschlossen wurde, hatte es Warnungen an 8.890 Webmaster gegeben, die aufgefordert wurden, ihre Links zu bereinigen. Anders als bei Google gibt es bei Yanex kein Werkzeug zum Abwerten von Links, so dass die Links tatsächlich entfernt werden müssen.
Yandex hat in seinem Bog mehrere Beispiele gezeigt, die einen Vergleich zwischen Seiten zulassen, bei denen die bezahlten Links nach der Aufforderung entfernt wurden und solchen Seiten, bei denen das nicht geschehen ist. Nach Angaben von Yandex haben 37 Prozent der angeschriebenen Webmaster reagiert, der Rest von 63 Prozent dagegen nicht.
Anhand des Traffics, den die beiden Beispielseiten aus verschiedenen Suchmaschinen erhalten, kann man gut die Auswirkung der Penalty erkennen: Während der Verlauf des Traffics aus Yandex, Google und anderen Suchmaschinen im ersten Beispiel mehr oder weniger parallel bleibt, bricht im zweiten Beispiel der Traffic aus Yandex gegenüber Google ein.
Fakten zu Minusinsk
Folgende Informationen zur Yandex-Penalty sollte man kennen:
- Yandex behauptet, dass Links in Yandex nicht verwendet werden können, um Negative SEO zu betreiben, also um Konkurrenten durch das Setzen von schlechten Links zu schaden. Dagegen gäbe es entsprechende Schutzmaßnahmen.
- Organische Links wirken sich positiv auf das Ranking aus.
- Minusinsk wird auf Gruppen von Webseiten angewandt und in mehreren Wellen ausgeführt. Wenn eine Seite bei der ersten Welle nicht betroffen war, kann dies in der zweiten, dritten oder einer späteren Welle noch passieren.
- Derzeit gibt es keine Pläne für ein Disavow-Tool bei Yandex. Links müssen auch weiterhin entfernt werden, wenn sie aus der Wertung genommen werden sollen.
In Folge von Minusinsk hat der Anteil der bezahlten Links nach Angabe von Yandex um 21,7 Prozent abgenommen.