Google hat bestätigt, dass es nach wie vor keinen direkten Einfluss von sozialen Medien auf die Rankings in der Suche gibt. Was jedoch bleibt, sind indirekte Auswirkungen, die nicht vernachlässigt werden sollten.
Es ist eine alte Diskussion: Gibt es nun Effekte von sozialen Medien auf die Google-Rankings oder nicht? Google hat ein weiteres Mal einen direkten Zusammenhang bestritten. Gary Illyes, einer der am häufigsten zitierten Mitarbeiter des Unternehmens, schrieb auf Twitter auf die Nachfrage eines Nutzers, ob Google soziale Medien in die Bewertung von Webseiten einbeziehe: "The short version is, no, we don't".
Bereits im September des vergangenen Jahres hatte Johannes Müller (ebenfalls Google) jeglichen direkten Einfluss von Social Media auf die Rankings verneint und sich dabei auf den "nofollow"-Charakter der Links aus diesen Medien bezogen:
"Not directly. So it’s not that there’s any kind of ranking effect there, to the most part social networks also have a nofollow on the links that they kind of provide when they host this content, so it’s not the case where that would give you any kind of a ranking boost there."
Indirekte Rankingeffekte sozialer Medien
Dabei darf jedoch nicht vergessen werden, dass es durchaus indirekte Effekte von Social Media auf die Rankings geben kann. Das liegt vor allem an den Faktoren Branding, Linkaufbau und Nutzerinteraktion. Zudem zeigte eine Untersuchung vom Mai letzten Jahres deutliche Korelationen zwischen der Präsenz in den sozialen Medien und den Rankings bei Google.
Branding
Zunächst einmal kann ein häufiges Auftreten einer Marke in den sozialen Netzwerken zu einer wachsenden Bekanntheit der Marke und damit zu Wiedererkennungseffekten führen. Dazu kommt der "Mere Exposure Effekt": Damit ist gemeint, dass alleine durch die häufigere Konfrontation mit einer Marke diese als schöner und interessanter wahrgenommen wird. Beides wirkt sich positiv auf die Marke aus - und Google steht im Verdacht, Marken zu bevorzugen.
Linkaufbau
Als Folge der Präsenz in sozialen Medien kann es außerdem zum Aufbau zusätzlicher Links kommen. Damit sind jedoch ausdrücklich nicht die Links aus dem sozialen Netzwerken gemeint, die, wie oben bereits beschrieben, mit "nofollow" gekennzeichnet sind. Es geht hier um die Links, die in Folge eines Posts in einem sozialen Netzwerk an anderer Stelle gesetzt werden - zum Beispiel in einem redaktionellen Titel, dessen Autor zuvor in den sozialen Medien recherchiert hat.
Nutzerinteraktion
Und schließlich können soziale Medien einen starken Einfluss auf die Nutzerinteraktion ausüben. Wenn beispielsweise durch interessante Posts in einem Netzwerk das Interesse an einem Beitrag steigt und als Folge mehr Zeit für das Lesen des Beitrags verwendet wird, kann sich das durchaus positiv auf die Rankings auswirken, denn Google legt großen Wert auf die Zufriedenheit der Nutzer und orientiert sich dabei an Kennzahlen wie der Verweildauer und der Absprungrate.
Fazit
Es bleibt also festzuhalten: Es mag zwar keinen direkten Rankingeffekt sozialer Medien geben, aber die genannten indirekten Effekte genügen allemal, diesem Kommunikationskanal auch aus SEO-Pesrpektive größte Aufmerksamkeit zu schenken.
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