Kurz nach dem Verhängen einer Strafe von etwa 2,4 Milliarden Euro gegen Google könnte dem Unternehmen in absehbarer Zeit eine weitere Rekordstrafe drohen. Laut einem Bericht hat die EU-Kommission ein Expertengremium eingesetzt, um Googles Praktiken rund um das mobile Betriebssystem Android zu untersuchen.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters will die EU im Zusammenhang mit einer möglichen Strafe gegen Google wegen des Betriebssystems Android eine Expertenrunde einsetzen, die eine zweite Bewertung des Sachverhalts liefern soll. Falls das Ergebnis mit dem des ersten Untersuchungsteams übereinstimmt, könnte Google eine weitere Rekordstrafe drohen, die sogar über die kürzlich verhängte Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro hinausgehen könnte.
Konkret wird Google vorgeworfen, per Android Konkurrenten auszuschließen. Geklagt hatten unter anderem der russische Suchmaschinenanbieter Yandex und die Lobbygruppe FairSearch.
Google soll Smartphone-Anbieter zum Vorinstallieren der Google-Suche und des Google-Chrome-Browsers auffordern und ihnen verbieten, mit Android konkurrierende Systeme zu nutzen. Auch soll Google Netzbetreiber und Smartphone-Anbieter dafür bezahlt haben, ausschließlich die Google-Suche zu installieren.
Google hatte im vergangenen Jahr entgegnet, Android sei ein System, das auf Open Source-Software basiere und begünstige sowohl die Verbraucher als auch den Wettbewerb.
Eine Strafe wegen Android und damit verbundene Einschränkungen wären für Google vermutlich noch unangenehmer als die zuletzt verhängte Strafe im Zusammenhang mit der Positionierung der Shopping-Suchergebnisse, denn auf dem Gebiet der mobilen Nutzung ist das Wachstumspotential besonders groß.
Titelbild: Google