Google zeigt lokale Suchergebnisse meist nach einem festen Muster an: Neben zwei recht nahe beieinander gelegenen Treffern wird ein drittes, weiter entferntes Ergebnis ausgespielt.
Bei der Präsentation lokaler Suchergebnisse arbeitet Google nach einem erstaunlich einfachen Muster: Bei drei Treffern in einem Local Pack befinden sich zwei Ergebnisse recht nahe beieinander, ein drittes Ergebnis liegt in etwas größerer Entfernung. Das gilt sowohl für die Suche auf dem Desktop als auch mobil.
Diesen Mechanismus hat Mordy Oberstein untersucht und in einem Beitrag auf RankRanger beschrieben. Was unter diesem 2-zu-1-Cluster zu verstehen ist, zeigt das nachfolgende Beispiel für die Suche nach "supermarkt karlsruhe":
Während REWE City und REWE, die beiden ersten Treffer im Local Pack, recht nahe beieinander liegen, ist real, der dritte Treffer deutlich weiter von den beiden anderen entfernt.
Das funktioniert auch auf größerer Ebene. Sucht man zum Beispiel nach "IKEA Baden-Württemberg", zeigt sich das folgende Ergebnis:
Auch hier zeigt sich wieder die 2-zu-1-Verteilung: IKEA Mannheim und IKEA Walldorf, die recht nahe beieinander liegen, bilden die ersten beiden Ergebnisse im Local Pack. Zusätzlich wird IKEA Sindelfingen (bei Stuttgart) angezeigt, das weiter von den beiden ersten Ergebnissen entfernt liegt.
In der Untersuchung von Mordy Oberstein zeigte sich, dass Google in 64 Prozent aller getesteten Fälle, die auf Ebene einer Stadt erfolgten, das 2-zu-1-Cluster anwendete. Auf Ebene verschiedener Bundesstaaten waren es immerhin 62 Prozent.
2-zu-1-Aufteilung gilt für alle Nutzer - egal ob nah oder fern
Warum wählt Google die Ergebnisse auf diese Weise aus? Um dies zu verstehen, muss man wissen, dass Google die 2-zu-1-Cluster unabhängig vom Standort des Suchenden anzeigt. Es spielt also keine Rolle, ob die Suche direkt vom jeweiligen Ort heraus erfolgt, um zum Beispiel passende Ergebnisse in unmittelbarer Nähe zu finden, oder ob jemand aus einer anderen Stadt oder sogar aus einem anderen Land heraus sucht.
Google versucht anscheinend, für lokale Suchanfragen einen bestimmten Ausgangsort zu definieren, in dessen Umkreis die Ergebnisse erscheinen. Dieser Ausgangsort kann im Zusammenhang mit lokalen Gegebenheiten stehen. Wenn zum Beispiel in einer Stadt in einem bestimmten Bezirk besonders viele Restaurants zu finden sind, werden die zwei ersten Ergebnisse des Local Packs vermutlich dort angezeigt, während der dritte Treffer wahrscheinlich in einem anderen Stadtteil angesiedelt sein wird. Damit bringt Google etwas Varianz in die Ergebnisse.
Wenn diese Logik zur Anwendung kommt, spielt der Standort des Suchenden tatsächlich keine so bedeutende Rolle mehr. Allerdings ist die Anwendung des 2-zu-1-Clusters etwas starr. Es kann durchaus sinnvoll sein, für lokal ansässige Nutzer andere Ergebnisse anzuzeigen als für Touristen, die eine Reise in eine bestimmte Stadt planen. Für Letztere spielt es keine Rolle, wenn die in den Ergebnissen angezeigten Orte etwas weiter auseinander liegen.
Entfernung der Ergebnisse hängt von der Größe der Stadt ab
Eine weitere interessante Erkenntnis der Studie ist, dass die Entfernungen zwischen den Ergebnissen in einer bestimmten Stadt immer recht ähnlich sind. Dabei richtet sich die durchschnittliche Entfernung nach der flächenmäßigen Größe der Stadt. Während zum Beispiel in Boston, das eine Fläche von etwa 232 Quadratkilometern besitzt, die Ergebnisse aus dem Local Pack im Schnitt 3,4 Kilometer voneinander entfernt sind, beträgt die mittlere Entfernung in Los Angeles, das mehr als 1.300 Quadratkilometer groß ist, fast zehn Kilometer.
Das gilt in ähnlicher Weise für den Vergleich verschiedener Bundesländer bzw. Bundesstaaten. Umso größer das angefragte Gebiet, desto weiter liegen die Ergebnisse auseinander.
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