Google plant laut einem Bericht die Zusammenarbeit mit Unternehmen, um 'How To'-Videos für den Google Assistant und Google Home auszuspielen. Diese Videos sollen zunächst kostenlos erscheinen. Die Videos könnten für entsprechende Suchanfragen die bisher ausgespielten Featured Snippets ersetzen. Erhalten Unternehmen damit einen unfairen Vorteil?
Google will anscheinend auf der Entwicklerkonferenz I/O im Mai ein neues Feature Vorstellen: Wie CNBC schreibt, arbeitet Google mit verschiedenen Unternehmen zusammen, die "How To"-Videos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen erstellen sollen, die dann per Google Assistant angezeigt werden. So könnte zum Beispiel ein Hersteller von Lebensmitteln Kochrezepte präsentieren oder ein Anbieter von Werkzeug Heimwerker-Videos liefern.
Bemrkenswert ist, dass Google die Videos laut Bericht zumindest anfangs kostenlos ausspielen wird. Das bedeutet für die Unternehmen einen großen Vorteil, denn bei der Nutzung von digitalen Assistenten wie Google Home wird meist nur ein Ergebnis pro Suchanfrage präsentiert.
Das Nachsehen haben möglicherweise diejenigen Webseiten und Publisher, deren Ergebnisse bisher als Featured Snippets dargestellt und vom Google Assistant vorgelesen wurden.
Zu dieser Neuheit passt auch ein Bericht auf TechCrunch, dass Google an der Entwicklung eines Smart Screens arbeiten soll. Über ein solches Gerät könnten die "How To"-Videos dann angezeigt werden. Aber auch andere Geräte wie zum Beispiel Smartphones, auf denen der Google Assistant laufen kann, kommen für die Anzeige der Videos in Frage.
Die Begeisterung in der SEO-Szene hält sich verständlicherweise in Grenzen. So schreibt zum Beispiel Glenn Gabe, die 'wunderbaren Featured Snippets' könnten durch gesponserte "How To"-Videos ersetzt werden:
In der Tat erhielten die beteiligten Unternehmen dadurch einen Vorteil gegenüber anderen Mitbewerbern um den besten Platz in den Suchergebnissen - und das auch noch unentgeltlich.
Ob auch kleinere Webseiten und Blogs die Chance erhalten werden, an dieser Position der Google-Ergebnisse zu erscheinen, bleibt abzuwarten. Viel wahrscheinlicher ist aber, dass Google auf diese Weise die Nutzung des Assistants monetisieren wird, denn das Unternehmen ist nach wie vor auf die Einnahmen aus Suchewerbung angewiesen. Durch die geänderte Präsentation und die kleinere Anzahl der per Assistant ausgespielten Suchergebnisse sind die Möglichkeiten, entsprechende Einnahmen zu erzielen, natürlich begrenzt.
Das Nachsehen hätten dann all diejenigen, die auf die Darstellung in den organischen Sucheregbnissen angewiesen sind.
Titelbild: Google