Durch die in Russland verhängten Sperre gegen den Chatdienst Telegram sind auch einige Google-Dienste beeinträchtigt. Das bestätigte das Unternehmen.
Der Chatdienst Telegram wurde in Russland gesperrt, weil sich die Betreiber des Dienstes weigerten, mit den Behörden zusammenzuarbeiten und ihnen die Schlüssel zu überlassen, mit denen Nachrichten dechiffriert werden können. Die Regulierungsbehörde Roskomnadzor (RKN) hatte die Sperre mit dem Hinweis auf die Verletzung nationaler Rechte verhängt. Betroffen sind aktuell rund 18 Millionen IP-Adressen.
Laut einem Bericht auf TechCrunch wurden durch die Sperrung auch Dienste von Google in Mitleidenschaft gezogen. So sollen zum Beispiel die Suche, Gmail und Push Notifications für Android-Apps teilweise nicht mehr funktioniert haben oder nicht mehr erreichbar sein.
Google hat laut Bericht auf Anfrage mitgeteilt, man wisse von diesen Beeinträchtigungen und sei dabei, die Berichte zu untersuchen.
Die RKN hat dazu selbst eine Mitteilung veröffentlicht. Darin heißt es, Google habe es versäumt, die Anforderungen der Behörde zu erfüllen und ihre IP-Adressen weiterhin für Telegram zur Verfügung gestellt.
Die Sperrung von Telegram ist nur bedingt und nicht vollständig möglich, weil der Dienst ein Verfahren nutzt, das zu einer anderen IP-Adresse springt, wenn eine IP-Adresse nicht erreichbar ist. Diese Technik wurde bereits von der App "Zello" genutzt.
Damit die Sperre trotzdem greift, weitet die Behörde die Blockade auf komplette Subnetzwerke aus. Das wiederum kann zu einer Beeinträchtigung anderer Dienste führen.
Ob Russland die Sperren aufrecht erhalten wird, oder ob vor dem Hintegrund der Fußball-WM im Sommer eine Lockerung in Aussicht steht, bleibt abzuwarten.
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