Google sieht sich wegen der zuletzt vorgenommenen Kürzung der angezeigten Descriptions heftiger Kritik ausgesetzt. Zum einen wird eine mangelhafte Kommunikation seitens des Unternehmens angeführt, zum anderen wird kritisiert, dass der zuvor betriebene Aufwand vieler für das Erweitern der Meta-Descriptions nun in Frage gestellt wird.
Die Verkürzung der angezeigten Descriptions in den Google-Ergebnissen hat für viel Wirbel und Ärger gesorgt. Google hatte, nachdem die Zahl der darstellbaren Zeichen zunächst von 160 auf maximal 320 Zeichen erhöht worden war, diese in den vergangenen Tagen wieder auf circa 160 Zeichen reduziert.
Google wird vor allem eine mangelhafte Kommunikation der Änderungen vorgeworfen. Auf den Hinweis von Danny Sullivan, die Nennung maximaler Zeichenzahlen sei nicht hilfreich, entgegnete Rand Fishkin, solche Angaben würden den Webmastern sehr wohl als Orientierungshilfe dienen:
Joost de Valk, der unter anderem für das WordPress-SEO-Plugin "Yoast" verantwortlich ist, kritisiert ebenfalls, dass vage Aussagen von Google zur Gestaltung von Descriptions wenig hilfreich seien. Man sei immer auf der Suche nach Best Practices, und es gebe viele Unternehmen, die Millionen von Menschen täglich dazu beraten, was zu tun sei. Google unterschätze einfach die Auswirkungen solcher Änderungen:
Danny Sullivan entgegnet, Google habe keine Empfehlung ausgesprochen, bestehende Meta-Descriptions zu ändern. Auch habe man keine Zeichenanzahl genannt, um die Nutzer von angeblich unnötigen Änderungen abzuhalten:
In der SEO geht es jedoch auch darum, die Klickrate der Suchergebnisse zu optimieren. Daher beobachten SEOs die Suchergebnisseiten und die Möglichkeiten zur Gestaltung von Snippets. Es ist also völlig normal, sich dabei auch an der maximal verfügbaren Zeichenanzahl für Descriptions zu orientieren. Auf diesen Punkt geht Joost de Valk ein:
Interessant in diesem Zusammenhang ist ein Hinweis von John Müler. Er schreibt, dass viele Seiten über kurze und nur wenig aussagekräftige Titel und Descriptions wie zum Beispiel "Home" verfügten. Oft sei es schwer zu bewerten, wie hilfreich ein Titel oder eine Description sei, aber wenn diese sehr kurz seien, dann sei dies oftmals ein deutliches Signal:
Welchen Titel und welche Description Google in den Suchergebnissen anzeigt, hängt letztendlich von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören neben den im HTML gesetzten Titeln und der Meta-Descriptions auch die Suchanfragen und andere Kriterien. Man kann also nie genau wissen, ob die gewünschten Inhalte auch tatsächlich im Snippet erscheinen.
Google sollte sich jedoch konkreter zu den Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für die Gestaltung der Suchergebnisse äußern. Vage Empfehlungen reichen hier nicht aus: Die Webmaster benötigen klare Werte, an denen sie sich orientieren können. Google sollte außerdem mehr Fingerspitzengefühl bei zukünftigen Änderungen beweisen und sich darüber bewusst sein, dass solche Änderungen große Auswirkungen auf die Arbeit vieler Webmaster und SEOs haben.