Die URLs einer Website sollten so einfach wie möglich aufgebaut sein. Es kann aber Fälle geben, in denen komplexe URLs benötigt werden, zum Beispiel für das Tracking. Ist es in einem solchen Fall legitim, Google andere URLs anzuzeigen als den Nutzern?
URLs sind nach wie vor der Schlüssel zu den Inhalten im Web. Die einzelnen Seiten einer Website und auch die auf ihnen vorhandenen Ressourcen wie Bilder, Videos, JavaScript und CSS sollten unter eindeutigen URLs erreichbar sein. Das erleichtert sowohl den Abruf der Seiten im Browser als auch das Crawlen der Inhalte durch die Suchmaschinen.
URLs können aber auch recht komplex werden, etwa dann, wenn zusätzliche Parameter hinzugefügt werden, um beispielsweise Sortierungen von Inhalten vorzunehmen oder ein Tracking durchzuführen. Durch solche Erweiterungen kann die Menge der zu crawlenden URLs stark ansteigen.
Wäre es in einem solchen Fall in Ordnung, Google andere URLs anzuzeigen als den Seitenbesuchern? Diese Frage stellte ein Nutzer per Twitter. Er schrieb dabei von "URL Cloaking". Cloaking ist eine Technik, die gegen Googles Webmaster-Richtlinien verstößt. Cloaking sorgt dafür, dass die Nutzer einer Webseite andere Inhalte zu sehen bekommen als die Crawler der Suchmaschinen.
Von URL Cloaking kann in diesem Fall aber nicht die Rede sein, denn darunter wird etwas anderes verstanden, nämlich das Laden einer Website unter einer bestimmten URL, wobei weitere Inhalte per Frame nachgeladen werden. Auf diese Weise bleibt die aktuelle URL immer im Browser sichtbar, und man merkt nicht, von welchen URLs die angezeigten Inhalte stammen.
Auch wenn es sich im beschriebenen Fall also nicht um URL Cloaking im engeren Sinne handelt, stellt sich die Frage, ob dies für Google in Ordnung ist. Johannes Müller antwortete darauf nur: "Verwendet einfach saubere URLs und macht es nicht noch komplizierter."
Auch wenn dies keine direkte Antwort auf die Frage ist, lässt sie sich wohl so interpretieren, dass einheitliche und möglichst einfache URLs verwendet werden sollten. Eine Unterscheidung zwischen den Nutzern und Google ist nicht ratsam.
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