Googles Chrome Browser wird die oftmals störenden Anfragen für Push Notifications zumindest in besonders gravierenden Fällen unterdrücken. Websitebetreiber, welche die Sperre vermeiden möchten, sollten einiges beachten.
Jeder kennt sie: die nervenden Anfragen von Websites, die beim Besuch angezeigt werden und in denen man um die Erlaubnis zum Empfang von Push Notifications gebeten wird. Das sind Benachrichtigungen, die von einer Website gesendet werden können und unvermittelt aufpoppen. Häufig werden solche Push Notifications missbraucht, um Werbung anzuzeigen.
Google schiebt dem jetzt einen Riegel vor: Im Chrome-Browser ab Version 80 werden zumindest einige der besonders störenden Anfragen für Push Notifications abgemilert..
Genauer gesagt wird im ersten Schritt die Oberfläche zum Erteilen der Einwilligung bzw. zum Ablehnen von Anfragen für Push Notifications angepasst. Es kommt fortan eine "Quiet UI" zum Einsatz. Diese UI soll weniger störend wirken als die bisherigen Anfragen:
Nutzer können diese Quiet UI in Chrome 80 über die Einstellungen aufrufen. Diese befinden sich im Bereich "Website-Einstellungen / Benachrichtigungen":
In manchen Fällen wird die Quiet UI aber schon standardmäßig und automatisch zum Einsatz kommen, und zwar dann, wenn ein Nutzer normalerweise solche Anfragen ablehnt oder es sich um eine Website mit einer sehr niedrigen Opt-In-Rate handelt. Die Menge der betreffenden Websites wird nach dem Rollout von Chrome 80 nach und nach erhöht und steigt, wenn Google weitere Daten gesammelt hat.
Im weiteren Jahresverlauf wird es zusätzliche Maßnahmen gegen Websites geben, die Push Notifications missbräuchlich einsetzen, etwa für Anzeigen, Malware oder irreführende Zwecke.
Die Quiet UI wird sowohl für Mobile als auch für den Desktop verfügbar sein. Der Live-Rollout von Chrome 80 ist für den 4. Februar geplant.
Entwickler können bereits jetzt testen, wie Ihre Website im Zusammenhang mit der neuen Quiet UI funktioniert. Dazu sollte Chrome Canary heruntergeladen werden, das jeweils die neueste Version von Chrome enthält. Per chrome://flags/#quiet-notification-prompts lassen sich dann die entsprechenden Einstellungen aufrufen.
Empfehlungen zu Push Notifications für Entwickler
Google empfiehlt, Anfragen für Push Notifications nicht gleich beim erstmaligen Besuch einer Website anzuzeigen. Die Seitenbesucher sollen zunächst die Gelegenheit erhalten, sich zu orientieren und zu bewerten, ob Push Notifications der Website für sie von Nutzen sind.
Abgeraten wird davon, einen ersten Hinweis im Contentbereich anzuzeigen, dem dann die eigentliche Push-Anfrage folgt.
Laut Google haben Anfragen, die vom Timing und vom Kontext her passen, eine wesentlich niedrigere Absprungrate.
Weitere Best Practices hat Google in diesem Video zusammengestellt.
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