In einer Reaktion auf die Kritik an Google wegen der teilweise unpassenden Änderungen an Seitentiteln erwägt Danny Sullivan, eine Möglichkeit zum Melden unerwünschter Titel zu schaffen.
Google hat zwischen dem 17. und dem 18. August eine Änderung vorgenommen, die sich auf die Darstellung von Titeln in den Suchergebnissen auswirkt. Seither kommt es vermehrt zu verschiedenen Anpassungen:
- Die angezeigten Titel sind im Durchschnitt etwas kürzer geworden.
- Mehr Titel werden jetzt auf Basis von Überschriften erzeugt. Dabei werden auch Überschriften von anderen Seiten verwendet.
- Der Unternehmensname wird häufiger in den Titel eingebunden und komplett angezeigt.
Nicht in allen Fällen sind die Titeländerungen so, wie sie sich die Webmasterinnen und Webmaster wünschen. Daher gab es auch Kritik an der neuen Vorgehensweise Googles.
Danny Sullivan reagiert in einer Serie von Tweets auf die Vorwürfe. Das Title Tag sei nach wie vor die wichtigste Quelle für die Darstellung des Titels in den Suchergebnissen. Daher sollte man sich nach wie vor darauf konzentrieren. Es sei aber nicht neu, dass Google auch andere Inhalte für die Darstellung des Titels verwende. Das gelte schon seit zehn Jahren:
Bezogen auf einen Beitrag, den Sullivan im Jahr 2013 auf Search Engine Land veröffentlicht hatte, schrieb er, damals sei er der Auffassung gewesen, man brauche ein "Ich meine es wirklich"-Tag. Wenn man aber für eine Suchmaschine arbeite, erschließe sich, wie viele Menschen so etwas missverstehen könnten:
"As I said on another tweet, I used to think exactly as I wrote there, that we should have a "I really really mean it" tag. And then you know what? You discover actually working for a search engine how many people would seriously get that wrong...."
Die Menschen würden oftmals nicht verstehen, warum Google keine Description für ihre Webseite anzeige - selbst dann nicht, wenn ein entsprechender Hinweis im Suchergebnis erscheine:
"Like it's not uncommon we hear from people who don't understand why we don't show a description for their web page. Even when we show a message explaining why -- they blocked us:"
Er würde es begrüßen, wenn Google einen Weg finden würde, wie Websitebetreiber ausgewählte problematische Titel melden könnten, so dass man zum Beispiel in der Search Console melden könne, dass man die Verwendung des HTML-Titles gegenüber Googles automatischer Auswahl bevorzugen würde:
"That said, I'd love to see us find a mechanism for site owners to very selectively indicate if there are problematic titles. Like perhaps in Search Console, you could say that you really wanted a HTML title tag used rather than our automatic choice...."
Denkbar wäre eine begrenzte Menge von Meldungen pro Website, zum Beispiel fünf bis zehn, die mit einem Ablaufdatum versehen sind. Auf diese Weise könnten langfristige Fehler vermieden werden, und Google erhalte Hinweise, wenn die automatische Titelauswahl nicht funktioniere:
"My thought is that we could perhaps allow a set number per site, maybe 5-10, and also with an expiration period. That way people wouldn't make wholescale long-term mistakes accidentally, but we have some balance for when our automatic title selection might not be preferred."
Auf die Frage, wie das bei sehr großen Websites mit Millionen URLs funktionieren solle, antwortete Sullivan, es gehe nicht darum, all diese URLs zu verwalten. Googles Systeme seien bereits in der Lage, Titel auszuwählen. Ziel sei es, wenige Titel zu behandeln, die sehr störend seien:
"The idea isn't that you should manage millions of URLs. Our systems are already going to select titles. That is the scale. It's an idea so that if there's a particular few titles you really really really don't like, you could deal with those."
Sollte es also wirklich in nächster Zeit eine Möglichkeit geben, Google zur Verwendung des Titels aus den Title-Tags aufzufordern? Zumindest in solchen Fällen, in denen Googles automatische Auswahl des Titels komplett am Ziel vorbei geht, wäre das wünschenswert.