Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit (EAT) schaden laut Google für Websites außerhalb der kritischen YMYL-Branchen nicht. Dabei geht es um Alltagserfahrung und nicht um formale Expertise.
Viel wurde geschrieben zum Thema EAT. Hinter dieser Abkürzung, die aus den Google Search Quality Rater Guidelines stammt, verbergen sich die Begriffe Expertise bzw. Erfahrung, Autorität und Trustworthiness bzw. Vertrauenswürdigkeit. Google legt großen Wert auf diese Kriterien, wenn es um Websites aus besonders sensiblen Branchen wie Gesundheit und Medizin oder Finanzen geht. Diese Branchen werden auch mit der Abkürzung YMYL bezeichnet. Diese steht für "Your Money, Your Life".
Doch wie sieht es mit Websites in anderen Branchen aus? Kommt es auch hier auf EAT an? Dazu gab es in der jüngeren Vergangenheit verschiedene Hinweise von Google. So hatte zum Beispiel John Müller erklärt, EAT sei für E-Commerce-Websites weniger wichtig. Auch SEO-Websites zählen laut Müller nicht zu YMYL.
Allerdings zeigt ein Blick in die Google Quality Rater Guidlines, dass EAT auch für Websites jenseits von YMYL eine Rolle spielen könnte. In der Version vom 28. Juli 2022 steht dort auf Seite 23 folgendes zu lesen:
Some topics require less formal expertise. Many people write extremely detailed, helpful reviews of products or restaurants. Many people share tips and life experiences on forums, blogs, etc. These ordinary people may be considered experts in topics where they have life experience. If it seems as if the person creating the content has the type and amount of life experience to make him or her an expert on the topic, we will value this everyday expertise and not penalize the person/webpage/website for not having formal education or training in the field.
Manche Themen setzen demnach weniger formale Expertise voraus. Viele Menschen würden sehr detaillierte und hilfreiche Reviews über Produkte oder Restaurants schreiben. Andere teilen Tipps und Lebenserfahrungen in Blogs, Foren usw. Diese "normalen" Menschen können als Experten auf den Gebieten betrachtet werden, in denen sie in über Lebenserfahrung verfügen. Es scheine, als verfüge die Person, von der die Inhalte stammen, über die Art und den Umfang von Lebenserfahrung, um sie zu einem Experten auf dem Gebiet zu machen. Google schätze diese Alltagserfahrung und strafe die Person / Website / Webseite nicht dafür ab, dass auf dem betreffenden Gebiet keine formale Ausbildung oder Weiterbildung vorhanden sei.
Wie wichtig Expertise auch im Bereich E-Commerce sein können, zeigen die Product Reviews Updates von Google. Hier geht es darum, über persönliche Erfahrungen und Bewertungen zu Produkten zu berichten. Das könnte unter den in den Quality Rater Guidelines genannten Begriff der Alltags- oder Lebenserfahrung fallen. Jedoch kann auch formale Expertise notwendig sein, um Produkte nach festen Standards zu testen und zu bewerten.
Es wird also deutlich, dass eine klare Abgrenzung des Gültigkeitsbereichs von EAT nicht oder nur schwierig möglich ist. Daher sollte unabhängig vom Thema und der Branche immer nach bestem Wissen und Gewissen agiert werden, um möglichst hochwertige Inhalte zu erzeugen.