Die Antwortzeiten des KI-Chats im neuen Bing sind deutlich länger als in Googles neuer KI-Suche. Das zeigt ein aktueller Test.
Im Vergleich der Suchmaschinen zählt neben der Qualität der Ergebnisse auch die Geschwindigkeit für das Ausgeben der Antworten. Ein zentraler Ansatz zu den Anfangszeiten Googles war es, auf eine extrem schlanke Startseite zu setzen und die Ladezeiten der Suche sowie der Suchergebnisse gering zu halten. Das unterschied Google von damals populären Suchportalen wie zum Beispiel Yahoo oder Altavista.
Sie benötigen SEO-Beratung für Ihre Website?
Auch heute legen die Nutzer von Suchmaschinen Wert auf die Geschwindigkeit. Erwartet wird, dass Antworten unmittelbar nach der Eingabe einer Suchanfrage erscheinen. Und hier könnte Microsoft mit dem neuen Bing ein Problem bekommen: Ein aktueller Test zeigt, dass die Antwortzeiten des KI-Chats im neuen Bing wesentlich höher sind als die in Googles neuer KI-Suche "SGE":
Am 12. Juni lag die Antwortzeit des Bing Chats im Durchschnitt bei 25,6 Sekunden. Google SGE antwortete in 4,4 Sekunden. Und auch Perplexity AI war deutlich schneller als Bing: Hier betrug die Antwortzeit im Mittel 7,4 Sekunden.
Eine Woche später war Bing deutlich schneller als noch eine Woche zuvor: Mit 13 Sekunden im Mittel hatte sich die Antwortzeit beinahe halbiert. Aber auch Google SGE und Perplexity AI waren etwas schneller.
Setzt man die Länge der gelieferten Antworten ins Verhältnis zur Zeit, die für die Antworten benötigt wurden, zeigt sich ebenfalls ein deutliches Gefälle. Am 12. Juni lieferte Bing im Mittel 3,2 Worte pro Sekunde, am 19. Juni verbesserte sich der Wert auf 4,9 Worte pro Sekunde. Perplexity AI schaffte 22,2 Worte pro Sekunde, Google SGE 23,1 Worte pro Sekunde.
Noch langsamer ist ChatGPT mit Bing-Plugin. Für das Verarbeiten des Prompts, das Abrufen und das Zusammenfassen der Ergebnisse wurde ein Vielfaches der Zeit beansprucht, die der Bing Chat benötigte.
Auch wenn Bing die Antwortzeiten zuletzt deutlich verbessert hat, besteht derzeit noch ein deutlicher Aufholbedarf gegenüber Google. Für Microsoft wird es wichtig sein, diese Lücke zu schließen, um die User Experience des neuen Bing zu verbessern.