Im Zuge des laufenden Google Updates hat Wirecutter an Rankings verloren. Das ist exemplarisch für verschiedene Seiten, die zuletzt verloren haben und einem bestimmten Muster folgen.
Noch läuft das Google Core Update vom März. Google hatte als Ziel die Reduzierung von nicht hilfreichen Inhalten auf den Suchergebnisseiten um 40 Prozent angekündigt. Was hilfreich ist und was nicht, liegt dabei im Blick des Betrachters.
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Offenbar betrachtet Google zumindest manche Inhalte von "Wirecutter" inzwischen als weniger hilfreich. War Wirecutter früher eine eigenständige Website, ist es nun ein Teilbereich der Website der New York Times. Bei Wirecutter handelt es sich um eine der größten und beliebtesten Plattformen für Produkttests und Produkt-Reviews.
Wirecutter hat im Zuge des laufenden Updates wichtige Rankings eingebüßt und steht dafür stellvertretend für einige andere Affiliate- und Reviews-Seiten. Wie Lily Ray auf LinkedIn schreibt, verlor Wirecutter zum Beispiel für die Suchanfrage "coffee maker" und rutschte von Position 2 auf Position 5. Dafür ranken vorne jetzt reine E-Commerce-Websites wie Walmart oder Amazon.
In der nachfolgenden Darstellung sind E-Commerce-Websites in Grün und Affiliate-Seiten in Rot markiert. Augenscheinlich haben E-Commerce-Websites für die Suchanfrage von den Änderungen profitiert, während Affiliate-Seiten verloren haben.
Insgesamt ist die Sichtbarkeit von Wirecutter zuletzt stark gesunken:
Liegt es am Affiliate Content oder an der Einbindung in die Website als Third Party Content?
Es ist aber unklar, ob sich die Veränderungen vollständig durch die Unterscheidung zwischen E-Commerce- und Affiliate-Website erklären lassen. Es gibt nämlich einen weiteren Faktor: Problematisch für Wirecutter könnte die Verzeichnis-Struktur sein. Wirecutter befindet sich als eigenes Verzeichnis unterhalb der Domain von nytimes.com, nämlich unter www.nytimes.com/wirecutter/. Das könnte von Google als Third Party Content gewertet werden. Gegen bestimmte Formen von Third Party Content will Google im Zusammenhang mit der Site Reputation Abuse Spam Policy vorgehen. Dabei sollen solche Inhalte abgewertet werden, die von Drittanbietern auf Websites platziert werden, um von deren Ranking-Signalen zu profitieren, in der Absicht, die Suchergebnisse zu manipulieren. Dabei stehen die Inhalte der Drittanbieter nicht in Verbindung mit der umgebenden Website.
Sind jetzt alle Arten von Third Party Content betroffen? Das ist nicht zu erwarten. So könnten zum Beispiel Inhalte, die schon lange als Bestandteil der jeweiligen Website angesehen werden und die auch eigenständigen Traffic erhalten, der nicht von der Suche abhängig ist, durchaus weiterhin von Google als vollkommen in Ordnung betrachtet werden. Ein Beispiel sind hochwertige Online-Spiele (keine Glücksspiele) oder redaktionelle Angebote, die durch gegenseitige Links mit der Hauptwebsite verbunden sind.
Site Reputation Abuse Policy schon wirksam?
Google will die Site Reputation Abuse Policy zwar erst zum 5. Mai in Kraft setzen, es gibt aber Anzeichen dafür, dass Google bereits jetzt Änderungen für Third Party Content vornimmt. Dafür spricht, dass verschiedene Verzeichnisse mit Third Party Content auf großen Websites wie Bloomberg, USA today oder auch Forbes zuletzt an Sichtbarkeit verloren haben. Typischerweise findet man in solchen Bereichen zum Beispiel Affiliate-Angebote wie Preisvergleiche.
Welche Ursache für den Sichtbarkeitsverlust von Wirecutter verantwortlich ist, kann letztendlich nicht eindeutig ermittelt werden. Klar ist dagegen, dass die klassische Integration von Third Party Content auf Websites zukünftig zumindest in manchen Fällen zu einer Neubewertung durch Google führen wird.
Eine Alternative für betroffene Anbieter wären die Auflösung der klassischen Aufteilung, in dem die Drittanbieter keine kompletten Verzeichnisse oder Subdomains mehr besetzen, sondern einzelne, ausgewählte Seiten. Denn sicherlich werden sich die Anbieter auch zukünftig nicht die Möglichkeit entgehen lassen wollen, von den guten Rankings großer Websites zu profitieren.
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