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Bisher wurde meist davon ausgegangen, dass Menschen bei der Informationssuche ein klares Ziel verfolgen, nämlich diejenigen Informationen zu finden, die sie für einen bestimmten Zweck benötigen. So sucht zum Beispiel der Diplomand nach Quellen für seine Abschlussarbeit, der potentielle Käufer sucht technische Daten zu einem Fernsehgerät, oder der an Politik interessierte Leser sucht aktuelle Nachrichten.

Was aber kaum beachtet wurde, ist eine andere Art des Suchens: die beiläufige Suche, die als reiner Zeitvertreib oder auch als Nebenbeschäftigung etwa beim Fernsehen stattfindet. Wie in einem Artikel der Technology Review beschrieben wird, spielt auch diese Art der Suche eine wichtige Rolle im Verhalten der Nutzer. Die Wissenschaftler Max L. Wilson von der Swansea University, UK und David Elsweiler von der Universität Erlangen stellen in einer Arbeit vor, wodurch diese Art der Suche geprägt ist:

- Es geht weniger um das Suchergebnis an sich als viel mehr um den Akt des Suchens selbst.

- Der Erfolg des Suchens hängt normalerweise nicht davon ab, ob ein bestimmtes Ergebnis gefunden wird.

- Die Suche wird oftmals durchgeführt, um den Suchenden in eine bestimme Stimmung zu versetzen.

- Sie Suche basiert auf kaum bis nicht definierten Informationsbedürfnissen.

Beispiele für die beiläufige Suche sind etwa das Stöbern nach neuen, interessanten Seiten im Netz oder nach neuen Kontakten in sozialen Netzwerken.

Wie ebenfalls im Artikel der Technology Review hervorgehoben wird, sind die Suchmaschinen kaum auf dieses Suchverhalten eingestellt, sondern richten sich an diejenigen Nutzer mit einem klaren Informationsziel. Somit ergibt sich zum einen auf Seite der Suchmaschinenbetreiber ein großes Optimierungspotential, denn wenn die Bedürfnisse der Nutzer nach Zerstreuung oder nach einem positiven Sucherlebnis befriedigt werden, könnten noch höhere Klick- und Zugriffszahlen erzielt werden.

Zum anderen bedeutet diese Nachricht auch eine Chance für Webseitenbetreiber und Suchmaschinenoptimierer. Sie können die Erkenntnisse auf den eigenen Seiten einbringen, indem sie beispielsweise auf eigene Neuerungen prominent hinweisen oder Möglichkeiten zum Stöbern bieten.

Zum anderen sollte der Fokus bei der Suchmaschinenoptimierung und Backlinkgenerierung auch auf Diensten, Verzeichnissen und Katalogen liegen, die ebenfalls das beschriebene Suchverhalten unterstützen. Neben der Spezialisierung auf möglichst gute Platzierungen in Suchmaschinen wie Google sind hier etwa die Sozialen Netzwerke zu erwähnen. Eine Fanseite bei Facebook mit regelmäßig aktualisierten Infos über das eigene Angebot kann hier schon gute Dienste tun.

Als Fazit ist zu sagen, dass weiterhin das klassische Suchverhalten eine große Bedeutung haben wird. Optimierungsnahmen sollten also nach wie vor die klassischen Suchmuster bedienen. Wenn gleichzeitig auch die "Freizeit-Sucher" berücksichtigt und angesprochen werden, so kann das jedoch nur von Vorteil sein - für die Nutzer, die Webseitenbetreiber und die Suchmaschinen.

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