In den kommenden Jahren wird es alleine in China zu einem Fehlbedarf von mehreren Milliarden IP-Adressen kommen. Somit verstärkt sich der Druck hin zur Einführung von IPv6 zusätzlich.
Beim 79. Treffen der Internet Engineering Taskforce (IETF) unterstrich Zhao Huiling von der China Telecom die Dringlichkeit der Lage. Alternativen wie die Nutzung von Network Address Translation (NAT), das Wiederverwenden freier Adressen oder Zukäufe von Adressen seien keine dauerhaften Lösungen. Allerdings sei auch die Einführung von IPv6 mit einigen Problemen verbunden. Dazu zählen etwa Router oder Firewalls, die nicht über die notwendigen Funktionalitäten verfügen. So kommt es beispielsweise zu Schwierigkeiten mit Anwendungen wie IPSec oder VPN. Zudem sei die allgemeine Leistungsfähigkeit unter IPv6 oftmals nicht ausreichend. Dazu kommt, dass viele Umgebungen über lange Jahre auf IPv4 entstanden und gewachsen seien, was eine Anpassung erschwert.
Ein möglicher Übergangsmechnismus von IPv4 zu IPv6 ist zum Beispiel das Tunneling, bei dem IPv6-Daten verpackt und mit IPv4-Paketen transportiert werden. Auf der Gegenseite werden die Pakete dann wieder ausgepackt. Ein weiterer Ansatz ist der Dual Stack. Dabei gilt: Jede Schnittstelle wird so angepasst, dass sie sowohl IPv4 als auch IPv6 sprechen kann. Dies scheitert aber oft an der fehlenden IPv6-Weiterleitung der Router beim Kunden oder beim Internetprovider. Siehe dazu auch IPv6 bei Wikipedia.