Die neue Google Bildersuche hat weltweit zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen vieler Webseiten geführt. Google entgegnet, dafür sei die Qualität der Besucher gestiegen.
Nach dem Ausrollen der neuen Bildersuche beklagen sich viele Webseitenbetreiber über gesunkene Besucherzahlen. Das liegt vor allem daran, dass die Quellseiten, von der die Bilder stammen, jetzt nur noch durch einen Button bzw. per Verlinkung der Großansicht des jeweiligen Bildes erreichbar sind. Klickt man auf der Ergebnisseite der Bildersuche auf eines der Thumbnails, erscheint eine Ansicht wie diese:
In der alten Version der Bildersuche hatte sich nach dem Klick auf ein Thumbnail noch im Hintergrund die Quellseite geöffnet, von der das Bild stammte. Das ist jetzt nicht mehr so, und damit ist auch der wahrgenommene Zusammenhang zwischen Bild und Webseite kaum noch vorhanden.
Durch diese Änderung ist es auf vielen Webseiten zu einem deutlichen Rückgang des Traffics aus der Bildersuche gekommen. Das ist recht deutlich an der folgenden Verlaufskurve zu sehen, die aus der Google Search Console stammt. Die graue Linie zeigt den Tag des Updates an.
Reaktionsmöglichkeiten
Auch Martin Mißfeldt, hierzulande einer der prominentesten Beobachter und Kritiker von Googles Bildersuche, berichtet über deutlich gesunkene Besucherzahlen von 40 bis 80 Prozent auf seinen Seiten. Gleichzeitig beschreibt er mehrere Reaktionsmöglichkeiten auf diese Entwicklung: Neben dem Deindexieren der Bilder oder einer technischen Lösung, die Bilder mit niedriger Qualität an die Bildersuche ausliefert, nennt er auch die Vor- und Nachteile eines juristischen Vorgehens gegen Google.
Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die Webseitenbetreiber wie in vielen anderen Fällen auch gegenüber Google kaum Einflussmöglichkeiten haben. Vor allem denjenigen, die auf den Traffic aus der Suche angewiesen sind, wird nichts anderes übrig bleiben, als sich mit der Situation zu arrangieren.
Google: "Qualität der Besucher steigt"
Google selbst hat sich übrigens auch zu den Beschwerden der Webseitenbetreiber geäußert. Schon im Jahr 2013, als die neue Suche erstmals vorgestellt wurde, teilte das Unternehmen mit, dass durch die Umstellung keine "Phantom-Besuche" mehr auf den Quellseiten stattfänden und dass sich die Klickrate, also der wahre Traffic, um 25 Prozent erhöht habe. Das liege auch daran, dass man die Zahl der Möglichkeiten, auf die Quellseiten zu gelangen, verdoppelt habe. Bereits damals hatten sich Webseitenbetreiber über einen Rückgang der Besucherzahlen von durchschnittlich 63 Prozent beklagt.
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