Google hat eine bedeutende Änderung an der Lokalisierung der Suchergebnisse durchgeführt. Ab sofort spielt die jeweilige Landesdomain, unter der Google aufgerufen wird, keine Rolle mehr. Stattdessen wird der Aufenthaltsort des Nutzers zur Auswahl der Treffer genutzt.
Es ist eine der größten Änderungen, die Google in den vergangenen Jahren vorgenommen hat: Zukünftig spielt die TLD der genutzten Google-Suche keine Rolle mehr für die Lokalisierung der Ergebnisse und der Google-Version, sondern nur noch der Aufenthaltsort. Wenn ein Nutzer zum Beispiel google.de in der Schweiz aufruft, so nutzt er automatisch die Schweizer Google-Suche und erhält Ergebnisse und Services für dieses Land. Zurück in Deutschland erscheinen dann wieder Ergebnisse für die deutsche Version.
Google schreibt in seiner offiziellen Ankündigung:
"Today, we’ve updated the way we label country services on the mobile web, the Google app for iOS, and desktop Search and Maps. Now the choice of country service will no longer be indicated by domain. Instead, by default, you’ll be served the country service that corresponds to your location. So if you live in Australia, you’ll automatically receive the country service for Australia, but when you travel to New Zealand, your results will switch automatically to the country service for New Zealand. Upon return to Australia, you will seamlessly revert back to the Australian country service."
Es gibt allerdings die Möglichkeit, die Suchergebnisse und die gewünschte Google-Version über die Einstellungen zu lokalisieren:
Welche Version gerade verwendet wird, ist im unteren Bereich der Seite dargestellt.
Interessant ist diese Umstellung vor dem Hintergrund bestehener Rechtsstreitigkeiten, mit denen sich Google derzeit konfrontiert sieht. Google ist von Gerichten in mehreren Staaten, unter anderem Frankreich und Kanada, dazu verpflichtet worden, bestimmte Ergebnisse weltweit auszublenden, statt nur in dem Land, aus dem das jeweilige Ersuchen stammt. Mit Hilfe der aktuellen Umstellung würde zum Beispiel ein Nutzer aus Frankreich, der nach Deutschland reist und von dort aus google.fr nutzt, deutsche Ergebnisse und damit auch die in seiner Version zu Hause ausgeblendeten Ergebnisse sehen.
Google betont, dass es bis auf die Änderungen bei den Einstiegspunkten keine weiteren Umstellungen geben soll. Die Suche wird also ansonsten wie gewohnt funktionieren. Allerdings ist es denkbar, dass Google als nächsten Schritt auf die landesspezifischen Top Level Domains (ccTLD) wie google.de oder google.fr verzichten und anstelle dessen seine Suche nur noch unter einer allgemeinen TLD wie google.com oder search.google anbieten wird.
Die Änderungen gelten sowohl für die mobile Google-Suche als auch für die Desktop-Version und die Google-Apps.
Titelbild: Google