Der russische Suchmaschinenanbieter Yandex wird seinen Katalog schließen. Nach 17 Jahren werde der Dienst nicht mehr benötigt, weil die Suchmaschine die nötige Funktionalität biete.
Ein weiteres Webverzeichnis wird bald der Vergangenheit angehören: Yandex hat nach offizieller Mitteilung bereits mit dem Abschalten seines Katalogs begonnen. Im Jahr 2000 war der Dienst gestartet. Er bietet eine ähnliche Kategoriestruktur wie zum Beispiel das Yahoo-Verzeichnis. Darüber hinaus ist es möglich, die Recherche über weitere Facetten zu verfeinern.
Durch die Verbesserung der Suchmaschinentechnologie haben Webverzeichnisse immer mehr an Bedeutung verloren - so auch der Yandex-Katalog. Wie das Unternehmen schreibt, hat die Einführung des Korolyov-Algorithmus, mit dem die Suchanfragen der Nutzer besser interpretiert werden können, dazu geführt, dass inzwischen fast die gesamte Funktionalität des Katalogs in der Yandex-Suchmaschine abgebildet werden kann.
Laut Yandex ist die Zahl der Nutzer im Katalog deutlich gesunken: Inzwischen besuchten nur noch einige Tausend Personen täglich den Dienst. Neue Anmeldungen für den Katalog werden ab sofort nicht mehr angenommen. Ersatzweise will Yandex die Möglichkeit anbieten, zu Beginn des neuen Jahres über die Webmaster-Tools hinzugefügte Regionen zu bearbeiten und damit die regionale Ausrichtung von Webseiten in der Suche zu steuern.
Der Yandex-Katalog reiht sich ein in eine größere Anzahl geschlossener Webverzeichnisse. Zu den bekanntesten Diensten, die in letzter Zeit eingestellt wurden, gehören dmoz und das Yahoo-Verzeichnis. Dmoz war in diesem Jahr abgeschaltet worden, das Yahoo-Verzeichnis bereits Ende 2015.
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