Für unverschlüsselte Webseiten ohne HTTPS wird die Luft immer dünner: Googles Chrome-Browser wird ab Juli solche Seiten generell als unsicher kennzeichnen.
Bereits seit dem vergangenen Jahr werden Webseiten mit Eingabefeldern für Passwörter oder Kreditkartendaten, die unverschlüsselt ausgespielt werden, in Googles aktuelleren Chrome-Versionen als unsicher gekennzeichnet. Im Inkognito-Modus erscheint der Hinweis außerdem für alle Seiten ohne HTTPS.
Jetzt geht Google noch einen Schritt weiter: Ab Juli werden alle Nicht-HTTPS-Seiten in der Adresszeile des Browsers als unsicher markiert. Wie das aussehen wird, zeigt die folgende Darstellung:
Dieser Hinweis kann auf die Besucher der betreffenden Seiten eine abschreckende Wirkung haben.
Google legt großen Wert auf die verschlüsselte Übertragung von Webseiten und Nutzerdaten. Um den Anteil von HTTPS zu erhöhen, spricht das Unternehmen auch Webseitenbetreiber direkt an: So wurden zum Beispiel im vergangenen Jahr Nachrichten an Inhaber unverschlüsselter Seiten per Google Search Console verschickt.
Der Anstieg der HTTPS-Treffer in Google hält unvermindert an: Inzwischen sind fast drei Viertel aller Ergebnisse unter den Top-10 verschlüsselt. Wie Google schreibt, sollen inzwischen sogar 81 Prozent aller Webseiten standardmäßig HTTPS einsetzen. Dabei liegt der Anteil des verschlüsselten Traffics im Chrome-Browser zwischen 68 Prozent (Windows und Android) und 78 Prozent (Chrome OS und iOS).
Für Entwickler, die ihre Webseite auf Mixed Traffic (unsichere Inhalte auf einer ansonsten verschlüsselten Seite) prüfen möchten, empfiehlt Google die aktuelle CLI-Version des Tools Lighthouse.
Titelbild © jamdesign - Fotolia.com