Viele Neuigkeiten rund um Google bestimmen diese SEO-Woche. Da wäre zunächst das Einlenken des Suchmaschinenkonzerns im Streit mit den EU-Behörden. Die Ergebnisseiten werden zukünftig Konkurrenten mehr berücksichtigen und eigene Dienste von Google klarer kennzeichnen. Eine Niederlage kassierte Google in Japan wegen seiner Suchvorschläge. Außerden zeigt eine aktuelle Untersuchung starke Verluste im Bildersuche-Traffic durch die jüngsten Google-Änderungen. Tipps zu Keywords und zum richtigen Contentaufbau sowie die Top-Begriffe aus den Social Media in Deutschland runden die SEO-Nachrichten der Woche ab.
10 Quellen für mehr Traffic
Für viele Webseitenbetreiber ist es eine schmerzvolle und frustrierende Erfahrung: Man hat viel Arbeit in sein Projekt gesteckt und Inhalte produziert, doch die Zahl der Besucher lässt zu wünschen übrig. Doch zuerst einmal muss die Webseite auch überhaupt bekannt gemacht werden. Traffic-Quellen lassen sich grob in vier Kategorien einteilen: direkte Aufrufe, Aufrufe aus organischen Suchergebnisseiten heraus, Aufrufe über Werbung und nicht zuletzt Aufrufe über Links.
Welche Möglichkeiten hat man als Inhaber einer Webseite, den Traffic zu erhöhen? Sabrina Tietmeyer gibt auf ihrem Blog 10 Tipps. Darunter befinden sich Klassiker wie Einträge in Presseportale oder Gastartikel, aber auch ein Hinweis, wo man Traffic einkaufen kann. Für jeden, der sich Gedanken über Maßnahmen zur Trafficsteigerung macht, ein guter Einstiegspunkt.
Rekord: Noch nie gab es so viele Desktop-Suchanfragen
Die Desktop-Suche lebt – noch immer. Das zeigen die aktuellen Zahlen zum Suche-Aufkommen in den USA für den März dieses Jahres. Noch nie gab es dort mehr als 20 Milliarden Desktop-Suchanfragen in einem Monat. Dieser Wert wurde nun mit 20,4 Milliarden knapp überschritten. Auch bei den Marktanteilen der Suchmaschinenanbieter gab es Bewegung: Google verlor 0,5 Prozentpunkte und landete bei 67,1 Prozent. Microsoft Bing und Yahoo! konnten jeweils leicht zulegen. Nur minimale Bewegung gab es bei den kleineren Anbietern AOL und Ask.
Google macht Trefferliste verbraucherfreundlicher
Um EU-Sanktionen vorzubeugen, hat sich Google bereit erklärt, seine Suchergebnisseiten zum Teil umzugestalten. Teil der Änderungen wird sein, dass Links zu konkurrierenden Suchmaschinen prominenter platziert werden. Außerdem wird Google eigene Angebote und Werbung deutlicher hervorheben.
Die Untersuchungen seitens der Behörden, die zu diesem Ergebnis führten, waren zuvor von Konkurrenten wie Microsoft (Bing) und spezialisierten Anbietern wie zum Beispiel Expedia angestoßen worden.
Wissenswertes über Keywords
Was braucht es, um Erfolg in der Suche zu haben? Eine einseitige Betrachtungsweise beschränkt sich darauf, für bestimmte Keywords ein gutes Ranking zu erzielen. Was dabei fehlt, ist das Verständnis dafür, wonach die Nutzer eigentlich suchen und mit welcher Intention sie das tun. Letzteres wurde gerade sehr schön in einem Beitrag des Search Engine Journal beschrieben. Um zu verstehen, welches Bedürfnis hinter einer Suchanfrage steckt, werden diverse Aspekte herangezogen. Zunächst einmal muss verstanden werden, welche Keywords bzw. Kombinationen aus diesen zu welchen Absichten passen. Daraus und aus weiteren Umgebungsvariablen wie zum Beispiel dem Ort des Nutzers oder seiner Suchhistorie können dann Schlüsse gezogen werden.
Bild in Anlehung an Search Engine Journal (siehe Link oben)
Michael Boenigk beschäftigt sich in seinem Blogbeitrag mit dem Kern dieser Analyse, nämlich den Keywords selbst. Er beschreibt, wie aus der Zusammensetzung von Keywords und Meta-Keywords wie zum Beispiel „Kaufen“ auf die Absicht des Suchenden geschlossen werden kann. Michael gibt zudem eine Klassifizierung von Keywords an. Betrachtet werden Kriterien wie die Konkurrenz um die Keywords, semantische Ähnlichkeit oder Longtail-Keywords.
Gute Kenntnisse über die verschiedenen Arten und Einsatzweisen von Keywords und ein Verständnis, wie diese Kenntnisse im Zusammenhang mit den Intentionen der Nutzer stehen, sollte ein jeder SEO besitzen.
Google-Updates: Nicht alle verlieren dauerhaft
Gewinner- und Verliererlisten werden regelmäßig von SEO-Tool-Anbietern veröffentlicht. Doch diese Listen sind mit Vorsicht zu genießen, wie ein aktueller Beitrag der Internetkapitäne zeigt. Untersucht wurden verschiedene Webseiten, die nach dem ersten Penguin-Update auf der Webseite von Searchmetrics als Verlierer des Updates geführt wurden. Mag diese Betrachtung für den ersten Moment noch gestimmt haben, zeigt die Untersuchung der Internetkapitäne, dass es in den Wochen nach dem Update für bestimmte Anbieter wieder kontinuierlich bergauf ging. Vor Schnellschüssen als Reaktion bei Updates sei also gewarnt.
Bild (C) Internetkapitäne
63 Prozent Trafficverlust durch Googles neue Bildersuche
Schon direkt nach der Umstellung der Google Bildersuche auf größere Thumbnails und die weniger prominente Einbindung der Quellseiten, von denen die Bilder stammen, regte sich Protest. Nun hat eine Untersuchung der define media group von 87 Domains gezeigt, dass diese Verluste tatsächlich sehr hoch sind. Im Schnitt reduzierte sich der Traffic aus der Bildersuche um 67 Prozent. Dabei gab es Unterschiede je nach Branche und Content-Strategie. Eher bildlastige Branchen wie Mode, Unterhaltung oder Foto-Blogs waren tendenziell am stärksten betroffen. Dennoch rät define dazu, auch weiterhin nicht auf Bilder-SEO zu verzichten.
Bild (C) define media group
Social Media Charts – die Top-Themen in Deutschland
Welches sind die Trendthemen in deutschen sozialen Netzwerken? Eine aktuelle Auswertung von Virato von 10.000 Publisher-Quellen, die jetzt auf t3n veröffentlicht wurde, beantwortet diese Frage. Interessant ist zuallererst die Erkenntnis, dass Facebook nach wie vor den größten Einfluss auf den Gesamtrang ausübt. Das ist der Fall, weil dort schlicht die Zahl der geteilten Artikel noch mit Abstand am größten ist. Zwar dominiert etwa Google+ bei den Technik-Themen – diese fallen aber aufgrund des recht niedrigen relativen Wertes im Verhältnis zu anderen Themen kaum ins Gewicht. So verwundert es auch nicht, dass die Themen, die auf bei der Einzelbetrachtung der Netzwerke für Facebook oben stehen, auch die Gesamtwertung dominieren. Die Topbegriffe hier lauten übrigens „Schadenersatz“, „Stuttgart 21“ und „Homosexualität“.
Google zeigt jetzt auch Sub-Sitelinks
Sitelinks auf den Ergebnisseiten von Google sind nichts Neues. Dabei handelt es sich auf zusätzliche Links im Suche-Snippet, die auf ausgewählte Unterseiten einer Domain zeigen. Nun scheint Google eine Erweiterung dieser Sitelinks durchzuführen, die auch tiefere Ebenen einbezieht. Wie ein Screenshot auf dem Blog der Internetkapitäne zeigt, wird neben bestimmten Sitelinks ein Aufklapp-Pfeil dargestellt, der bei Klick eine weitere Ebene öffnet.
Bisher wurde das nur auf der mobilen Darstellung von Google beobachtet. Die Neuerung zeigt aber, dass auch zukünftig die angezeigten Sitelinks überprüft und notfalls nicht erwünschte Links per Webmaster Tools entfernt bzw. abgewertet werden sollten.
Google verliert Autocomplete-Prozess in Japan
Weil sein Name in der Autocomplete-Funktion von Google (Suggest) im Zusammenhang mit Straftaten auftauchte, hatte ein Mann in Japan den Suchmaschinenkonzern verklagt. Zudem seien beim Klick auf den ersten Suchvorschlag zahlreiche Suchtreffer dargestellt worden, die den Mann in ein schlechtes Licht rückten. Ein Gericht gab dem Mann nun Recht und sprach ihm außerdem umgerechnet ca. 2.300 € Schadenersatz zu,
Einen Kommentar dazu wollte Google nicht abgeben. Der Konzern war bereits in Italien und Frankreich wegen anderer Fälle im Zusammenhang mit der Autocomplete-Funktion unterlegen. Doch bedeutet das Urteil in Japan nicht, dass Google die Darstellung dort anpassen muss. Der Grund ist, dass Google den japanischen Suchemarkt von Servern aus Hongkong, Singapur und Taiwan bedient. In Japan dagegen stehen keine Server des Suche-Riesen.
Die richtige Reihenfolge beim Contentaufbau
Beim Anlegen einer neuen Webseite sollten auch gleich Überlegungen zur SEO miteinfließen – Stichworte hierzu sind etwa die Seitenstruktur oder das zu verwendende Content Management System. Auch das Erstellen der Inhalte ist eine Herausforderung aus SEO-Sicht.
Für die Generierung der Inhalte schlägt Martin Mißfeldt ein paralleles Vorgehen vor. Zum einen werden Haupseiten aufgebaut, die jedoch aufgrund ihres zusammenfassenden Charakters eher allgemeinere Keywords bedienen und daher zu Beginn wenige Chancen auf ein gutes Ranking haben. Gleichzeitig werden Unterseiten gebildet, um Nischen und Longtail-Keywords abzudecken. Diese Seiten werden schon früher im Ranking sichtbar und können dann Nutzerinteraktionen und Signale generieren. Dadurch helfen sie gleichzeitig den Hauptseiten, ihr Ranking zu steigern. Das Ganze wird noch mit einer intelligenten internen Verlinkung versehen.
Matt Cutts: besser nicht zu viele Seiten auf einmal für den Index anmelden
Sollte man bei neuen Webseiten oder frisch angelegten Kategorien gleich alle Seiten auf einmal beim Google-Index anmelden, oder ist ein schrittweises Vorgehen besser? Tipps dazu gibt Matt Cutts in einem aktuellen Videobeitrag. Darin merkt er an, dass eine große Menge gleichzeitig neu angemeldeter Seiten Google ein Signal zur manuellen Überprüfung liefern kann. Wer eine solche Überprüfung vermeiden möchte, sollte seine Seiten daher besser nach und nach anmelden. Andererseits: Vielleicht ist eine manuelle Überprüfung ja auch wünschenswert? Das kann jeder für sich selbst entscheiden...
Facebook SEO: 7 Tipps für die Graph Search
Im Januar machte die neue Suche auf Facebook, die sogenannte Graph Search, Schlagzeilen. Die Graph Search lässt Suchanfragen zu, in denen bestimmte Kriterien wie Lokalität, Arbeitsplatz etc. verknüpft werden können, um zu zielgenauen Ergebnissen zu kommen.
Die Online-Ausgabe der Internet-World hat nun Tipps zu Graph Search SEO veröffentlicht. Die Hauptfaktoren für eine hohe Sichtbarkeit in der Graph Search sind eine große Community, viele Interaktionen mit den Fans und eine passende Kategorisierung. Um diesen Faktoren gerecht zu werden, sind mögliche Maßnahmen zur Optimierung beispielsweise das regelmäßige Aktualisieren von Informationen, die Erweiterung des Netzwerks, verbunden mit Interaktionen mit den Fans, und das Nutzen von Orten und Markierungen. Aufgrund der Kooperation von Facebook und Bing, die auch eine wechselseitige Nutzung von Suchergebnissen bedeutet, sollte auch SEO für Bing betrieben werden.
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