Google rendert Webseiten schneller als gedacht. Gerade einmal fünf Sekunden beträgt der Mittelwert, und der Großteil der Webseiten wird innerhalb weniger Minuten gerendert.
Bisher ging man davon aus, dass es einige Zeit dauern kann, bis Google eine Webseite nach dem Crawlen rendert. Das betrifft insbesondere Seiten, auf denen viel JavaScript zur Anwendung kommt.
Der Abruf von Webseiten durch den Googlebot findet in mehreren Stufen statt. Beim Crawlen werden zunächst die initial verfügbaren Inhalte und die gefundenen Links verarbeitet. Erst in einem zweiten Schritt folgt das Rendern der Seite. Inhalte, die erst nach dem Rendern verfügbar sind, landen entsprechend später im Index:
Aus diesem Grund lautete die Empfehlung Googles bisher, Inhalte auf Websites mit häufigen Aktualisierungen wie zum Beispiel News-Sites nicht per JavaScript auszuspielen, sondern sie gleich beim ersten Crawlen bereitzustellen.
Dass es mit dem Rendern doch nicht so lange dauert, hat Martin Splitt von Google jetzt auf dem Chrome Dev Summit erklärt. Der Median für die Renderzeit liege bei gerade einmal fünf Sekunden. Dabei ist zu beachten, dass der Median nicht dem Durchschnittswert entspricht, sondern in einer Reihe aller erfassten Werte in der Mitte liegt. Wie Splitt weiter erklärte, sei selbst die 90. Perzentile "innerhalb weniger Minuten" erledigt. Das berichtete Googles Ilya Grigorik in einem Tweet:
Martin Splitt ergänzte auf Anfrage einige interessante Details:
- Websites, die nur aus HTML und CSS bestehen, fließen ebenfalls in die Berechnung ein. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Wartezeit.
- Zwischen dem Rendern und dem Indexieren gibt es keine nennenswerte Wartezeit
- Als Webmaster hat man keine Möglichkeit, die Wartezeit zu beeinflussen
Der komplette Beitrag von Martin Splitt ist in diesem Video zu sehen: