John Müller von Google hat sich offen zu Vor- und Nachteilen von AMP geäußert - und erklärt, warum er sich selbst in einem Projekt gegen AMP entschieden hat.
Ist AMP tot, wie von manchen schon länger behaupet wird, oder hat AMP eine Zukunft? Fakt ist: Das von Google bisher stark vorangetriebene Framework ermöglicht den Bau schneller Webseiten, hat aber auch Nachteile wie zum Beispiel ein komplizierteres Setup der Websites, die neben einer Standard-HTML-Version auch eine AMP-Version anbieten. Wenn dann noch eine mobile Version sowie Internationalisierung hinzukommen, kann es schnell unübersichtlich werden.
Auch bei Google scheint man AMP ambivalent zu sehen. Das zeigt eine Reihe von Tweets, die jetzt John Müller gepostet hat und in denen er sich zu den Vor- und Nachteilen von AMP äußert.
AMP-Seiten seien besonders schnell. Es gebe keine störende Benutzeroberfläche, so dass man die Inhalte einfach lesen und die gewünschten Handlungen ausführen könne. Anzeigen funktionierten, Bilder wüprden geladen, und man könne scrollen, ohne irgendwo abgefangen zu werden.
Nachteilig sei das Setup mit jeweils zwei URLs - eigentlich drei, wenn man die Cache-URL hinzuzählt. Verlinkte Cache-URLs seien ärgerlich. Signed Exchanges (SXG) seien zwar eine Lösung in manchen Fällen, doch diese komme spät und sei schwierig.
Was er an AMP gleichermaßen liebe und hasse, so Müller weiter, seien die strikte Validierung und die strengen Limits. Traditionelle HTML-Seiten seien oftmals unaufgeräumt, und jede Woche komme etwas Neues heraus, das zum HTML, JavaScript, dem CSS oder den Browsern hinzugefügt werde. Wisse überhaupt noch irgendjemand, wie genau eine HTML-Seite funktioniere?
Bei der Überlegung, eine neue Website rein in AMP zu erstellen, habe er sich dagegen entschieden, so Müller weiter, und das aus den folgenden Gründen:
- Er sei bequem und statische HTML-Generatoren erleichterten das Importieren von WordPress.
- Weniger Abhängigkeiten zu Code von Drittanbietern
- Er möge "Baukastensprachen" wie HTML.
Ob man nun AMP verwenden möchte, oder ob man lieber darauf verzichtet, bleibt der persönlichen Abwägung der Vor- und Nachteile überlassen.