
Die Umstellung von Webseiten auf HTTPS bringt - zumindest noch - keine Ranking-Vorteile. Das ist die Erkenntnis aus einer aktuellen Studie. Dennoch lohnt es sich aus verschiedenen Gründen, bereits jetzt über die Nutzung des sicheren TLS-Protokolls nachzudenken.
Im August hatte Google verkündet, dass die Verwendung von HTTPS für Webseiten als zusätzlicher Rankingfaktor gewertet wird. In der Folgezeit stellten viele Webmaster ihre Seiten auf das sichere TLS-Protokoll um in der Hoffnung, dass sich dadurch ihre Positionen in den Suchergebnissen verbessern würden.
Diese Hoffnung dürfte sich in den meisten Fällen noch nicht erfüllt haben, denn eine Studie von Searchmetrics kommt zu dem Ergebnis, dass zumindest bisher noch keine Rankingeffekte durch HTTPS zu beobachten sind. In der Studie wurden bestimmte URLs bzw. Verzeichnisse, die unter HTTP betrieben werden, mit anderen Verzeichnissen verglichen, die unter HTTPS laufen. Es wurde jeweils der Sichtbarkeitsverlauf im Zeitraum zwischen dem ersten Juli und dem ersten September betrachtet.
Trotz dieser auf den ersten Blick ernüchternden Ergebnisse wäre es zu früh, HTTPS die Bedeutung abzusprechen, und zwar aus zwei Gründen: Erstens sind sichere Datenübertragungswege immer der unsicheren Datenübertragung vorzuziehen - vor allem dann, wenn es um persönliche Daten geht. Zweitens ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Bedeutung von HTTPS als Rankingfaktor zukünftig erst richtig zeigen wird. Wer bereits frühzeitig umstellt, ist hier im Vorteil.
Zu den genauen Umständen der Searchmetrics-Studie gibt es leider keine näheren Informationen. Es wäre interessant zu wissen, wieviele und welche URLs verglichen wurden, um sonstige Einflüsse auf die gezeigten Sichtbarkeitskurven einschätzen zu können.