Mit dem angekündigten Aus für Google Analytics Universal zum 1. Juli 2023 hat Google für zahlreiche Proteste gesorgt. Allerdings bietet die Umstellung auf das neue Google Analytics 4 auch Chancen.
Alte Gewohnheiten ändert man nicht gerne - egal, ob es dabei um das Girokonto, den Stromanbieter oder die verwendete Plattform für das Tracking und die Webanalyse geht. Googles Ankündigung, die alte Version von Google Analytics, die auch als Universal Analytics bezeichnet wird, zum 1. Juli 2013 abzuschalten, sorgte folgerichtig für Kritik.
Doch zunächst die wichtigsten Fakten:
- Herkömmliche Implementierungen von Google Analytics werden ab dem 1. Juli 2023 keine Hits mehr aufzeichnen. Ausnahmen sind Properties in Universal Analytics 360, die drei zusätzliche Monate Zeit erhalten, so dass hier die Frist bis zum 1. Oktober 2023 läuft.
- Nach dem 1. Juli 2023 soll es für mindestens sechs Monate möglich sein, frühere Daten aus Universal Analytics-Properties zu exportieren.
- Im Gegensatz zu Universal Analytics funktioniert Google Analytics 4 (GA4) plattformübergreifend und kann so verschiedene Kanäle wie Websites, Apps und weitere zusammenführen.
- Es kommt ein eventbasierter Ansatz zur Anwendung. Auf diese Weise kann eine nutzerbasierte Messung erfolgen.
- Durch den Wegfall der Abhängigkeit von Cookies und den Verzicht des Speicherns der IP-Adressen der Nutzerinnen und Nutzer ergeben sich mögliche Verbesserungen im Hinblick auf den Datenschutz.
Eine Migration von Daten aus Universal Analytics zu GA4 ist nicht vorgesehen. Daher ist es wichtig, sich bereits frühzeitig auf GA4 einzustellen und entsprechende Properties einzurichten. Das lässt genügend Zeit, die neuen Metriken zu testen und so früh wie möglich Daten für historische Vergleiche zu sammeln.
Kritik an der Zwangsumstellung zu GA4
Zu den Kritikern der anstehenden Abschaltung von Analytics Universal gehören auch verschiedene bekannte SEOs wie zum Beispiel Mordy Oberstein:
Eine Twitter-Umfrage von SEO Aleyda Solis zeigt, dass immerhin ein Drittel der Teilnehmenden erwägen, von Google Analytics auf eine andere Plattform zu wechseln:
Chancen durch GA4
Allerdings bietet der Umstieg auf GA4 auch Chancen. Weil das neue Google Analytics nicht mehr auf Cookies angewiesen ist und die IP-Adressen der Nutzerinnen und Nutzer nicht speichert, könnten bisher bestehende Bedenken im Hinblick auf den Datenschutz zumindest verringert werden.
Für Google Analytics wurde die Luft zuletzt dünn: So hatten zum Beispiel die zuständigen Behörden in Österreich im Januar 2022 entschieden, dass die Verwendung von Google Analytics rechtswidrig sei.
Ob sich die rechtliche Situation bei einer ausschließlichen Verwendung von GA4 anders darstellt, ist nicht sicher zu beurteilen. Zumindest sollte darauf geachtet werden, die erforderliche Einwilligung der Besucherinnen und Besucher vorab einzuholen. Im Zweifelsfall kann aber nur dazu geraten werden, sich vor der Nutzung von Google Analytics, auch von GA4, Rat von Rechtsexpertinnen oder Rechtsexperten einzuholen.
Fazit
Wer weiter Google Analytics verwenden möchte, wird an GA4 nicht vorbeikommen. Für neue Nutzerinnen und Nutzer dürfte das weniger problematisch sein als für diejenigen, die Analytics schon länger einsetzen und die sich rechtzeitig um einen reibungslosen Übergang kümmern müssen.
Auf jeden Fall sollte vor der Verwendung von Google Analytics rechtlicher Rat eingeholt werden. Und wem die Verwendung von Google Analytics zu unsicher ist, für diejenigen gibt es auf dem Markt zahlreiche Alternativen, welche die Daten auf dem Server der Website belassen und sie nicht auf externe Rechenzentren übertragen.
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