Noch hat das Google Helpful Content Update gar nicht begonnen, und dennoch zeigt es bereits erste Auswirkungen. Bemerkenswert ist die Verwandtschaft zu früheren und bestehenden Google Updates wie Panda.
Das Wichtigste in Kürze:
- Das Helpful Content Update wird sich vermutlich sehr deutlich auf die Qualität der Suchergebnisse auswirken.
- Auch nicht englischsprachige Suchergebnisseiten werden wohl betroffen sein, obwohl das Update zunächst nur für englischsprachige Suchanfragen ausgerollt wird.
- Ein Vergleich der verschiedenen Checklisten, die Google für das Helpful Content Update, die Core Updates, die Product Reviews Updates und für die Panda Updates ausgerollt hat, weisen starke Ähnlichkeiten auf.
- Es ist nicht nötig, alle Fragen der Checklisten durchzugehen, wenn man Googles Grundanforderungen an Inhalte auf Webseiten beachtet.
Googles Ankündigung des Helpful Content Updates war ein Paukenschlag. Auch wenn das Update zunächst einmal nur englischsprachige Suchanfragen betreffen wird, so dürften die Auswirkungen auch hierzulande deutlich spürbar sein. Der Grund dafür ist, dass Google im Zuge des Updates einen websiteweiten Indikator einführt. der sich auf alle Seiten der Website auswirkt. So ist damit zu rechnen, dass viele Betreiberinnen und Betreiber von Websites schon damit begonnen haben, Inhalte geringer Qualität von ihren Websites zu entfernen. SEO Glenn Gabe erwartet das auch:
Viele stellen sich die Frage, was Google überhaupt unter hilfreichen Inhalten versteht. Grundsätzlich geht es um Inhalte, die von Menschen für Menschen geschrieben wurden und die den Menschen einen Mehrwert bringen.
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Google hat eine Liste von Fragen erstellt, anhand derer man Inhalte entsprechend prüfen kann. Zu diesen Fragen gehört zum Beispiel, ob man für ein bestimmtes Zielpublikum schreibt und ob Erfahrungswerte aus erster Hand geliefert werden.
Auf der anderen Seite dürfen Inhalte nicht ausschließlich zum Zweck erstellt werden, Traffic aus der Suche zu erhalten. Google hat auch für diesen Check eine Reihe von Fragen zusammengestellt, etwa, ob man Inhalte für viele verschiedene Themen produziert, in der Hoffnung, dass zumindest einige davon gute Rankings erzielen.
Checklisten zum Helpful Content Update erinnern an die früheren Panda Updates
Diese Fragen erinnern stark an eine Checkliste, die Google bereits vor elf Jahren veröffentlicht hatte - damals im Zusammenhang mit den Panda Updates. Auch bei den Panda Updates ging es um die Qualität der Websites und ihrer Inhalte. Und auch in der Panda-Checkliste findet man Fragen, die zur Bewertung der Inhalte einer Website genutzt werden können, wie zum Beispiel, ob man den Informationen in einem Artikel vertrauen würde oder ob ein Artikel verschiedene Blickwinkel berücksichtigt.
Google hatte denjenigen, deren Website negativ von einem Core Update betroffen sind, dazu geraten, sich diese Checkliste anzusehen und die eigene Website anhand der Fragen kritisch zu prüfen. Panda-Updates sind inzwischen keine eigenständigen Updates mehr, sondern seit 2016 Teil der Core Updates geworden.
Checkliste Product Reviews Updates
Auch für die Product Reviews Updates hat Google eine Liste von Fragen geliefert. Beispiel:
- Wird an den notwendigen Stellen Expertenwissen ausgedrückt?
- Werden Informationen über die Verwendung des Produkts und seine Eigenschaften geliefert, die über das hinausgehen, was vom Hersteller geliefert wird?
Auch die Checkliste für die Product Reviews Updates zeigt eine starke Verwandtschaft zu den Empfehlungen und Anforderungen Googles, die im Zusammenhang mit dem Helpful Content Update ausgesprochen wurden.
Checkliste Google Core Updates
Und schließlich gibt es auch für die Google Core Updates eine Liste von Fragen zur Prüfung bestehender Inhalte. Und auch diese Liste zeigt eine deutliche Nähe zu den Fragen im Zusammenhang mit dem Helpful Update und mit den anderen genannten Updates. Beispiele:
- Liefert der Beitrag originäre Informationen, Berichte, Forschungsergebnisse oder Analysen?
- Wurden die Inhalte von einem Experten oder einem Enthusiasten geschrieben, der sich nachweislich mit dem Thema auskennt?
Die Checkliste ist unterteilt in die Bereiche
- Content und Qualität
- Expertise
- Präsentation und Produktion
- Vergleich mit anderen Seiten
Ähnlichkeiten zwischen den verschiedenen Update-Serien sind nicht zu übersehen
Die verschiedenen Checklisten zu den einzelnen Google Updates und ihre Aufteilung lassen eindeutig erkennen, worauf es Google bei den Inhalten von Webseiten ankommt:
- Sachverstand und Expertise sowie tiefe Kenntnisse zum Thema
- Originalität und das Schaffen von Inhalten, die es so bisher noch nicht gab
- Das Ziel, mit den Inhalten Nutzen zu stiften, anstatt Inhalte nur als Trafficquelle zu erstellen.
Wer diese Dinge beachtet, muss sich nicht durch alle Fragen der verschiedenen Checklisten durcharbeiten, denn sie beschreiben letztendlich nur verschiedene Blickwinkel und Facetten derselben Kernanforderungen.
Das alles erinnert stark an die Google Quality Rater Guidelines. Auch hier werden diese Kriterien zur Bewertung der Suchergebnisseiten und der dort aufgeführten Webseiten herangezogen. Beispiel EAT: auch hier geht es um Expertise, Autorität bzw. Sachverstand sowie um Vertrauenswürdigkeit. Die große Schnittmenge zwischen den verschiedenen Updates zeigt: Google hat ein Netzwerk an Erwartungen und Algorithmen erzeugt, welches in Kombination die Qualität der Suchergebnisse verbessern soll.
Mit dem Helpful Content Update sind hohe Erwartungen verbunden
Und genau diese Kriterien sind es, die zukünftig hoffentlich noch stärkeren Einfluss auf die Suchergebnisse von Google nehmen werden. Was wir in Zukunft nicht mehr in den Suchergebnissen sehen wollen:
- Endlos lange Beiträge, die ein Thema aufbauschen und bei denen die eigentlich interessierende Information erst nach langem Scrollen zu finden ist.
- Beiträge, die lediglich das wiedergeben, was auf vielen anderen Seiten zu sehen ist - nur in anderer Formulierung
- Suchergebnisse, die nur deshalb gut ranken, weil sie von einer starken Domain ranken, ohne dass die zugeörige Website eine besondere Expertise für das Thema demonstriert.
- Suchergebnisse von Gemischtwarenläden, also von Websites, die eine riesige Menge an Content für viele verschiedene Themen abdecken, um für möglichst viele Themen ranken.
- Beiträge ohne Tiefgang, die ohne Recherche und ohne die nötige Sachkenntnis verfasst wurden.
Stattdessen bleibt zu hoffen, dass Google Inhalte auf die vorderen Plätze bringt,
- die von wirklichen Expertinnen und Experten verfasst wurden,
- die unabhängig von der Stärke der Domain nur aufgrund der Qualität ranken,
- die einen wirklichen Mehrwert bieten,
- die Abwechslung und verschiedene Perspektiven auf die Suchergebnisseiten bringen,
- die relevant sind.
Das sind in der Tat hohe Erwartungen. Aber Google hat mit der Ankündigung des Helpful Content Updates diese Erwartungen geweckt. Bleibt übrigens auch zu hoffen, dass Google das Update recht bald auch für weitere Sprachen wie zum Beispiel Deutsch ausrollen wird.
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