In der Wissenschaft und in der Literatur gilt es als angebracht, möglichst die Primärquelle für Informationen anzugeben, auf die man sich bezieht. Doch wie sieht es mit Sekundärquellen aus, vor allem dann, wenn sie es sind, über die man auf ein Thema aufmerksam geworden ist? Sollten diese auch angegeben und auf Webseiten verlinkt werden?
Mit der Verlinkung im Web ist es oftmals so: Wenn überhaupt Links gesetzt werden, achten viele darauf, nicht auf direkte Wettbewerber zu verlinken und suchen nach anderen Quellen. Ein Beispiel sind Blogs in bestimmten Themenbereichen. Stößt der Betreiber eines Blogs beispielsweise auf ein interessantes Thema und schreibt darüber, ist dies oftmals der Startpunkt für weitere Beiträge zum Thema auf anderen Blogs derselben Nische. Doch anstatt auf den Blogbeitrag zu verlinken, der sich zuerst mit dem Thema beschäftigt hat, wird in den folgenden Beiträgen lieber eine andere Quelle verlinkt. Das ist häufig die Primärquelle wie zum Beispiel ein Tweet oder eine Pressemitteilung.
Sie benötigen SEO-Beratung für Ihre Website?
Hier stellt sich die Frage: Wäre es nicht gute Praxis, auch die Quelle zu verlinken, über die man auf ein Thema aufmerksam wurde, auch wenn es sich dabei um die Sekundärquelle und nicht um die Primärquelle handelt?
In der Wissenschaft gilt: Möglichst die Primärquelle nennen
In der Wissenschaft und in der Literatur gibt es die Empfehlung, möglichst die Primärquelle zu nennen. So ist zum Beispiel auf der Website der FH Aachen zu lesen:
"Grundsätzlich ist in einer wissenschaftlichen Arbeit immer die primäre Quelle zu verwenden und zu zitieren. Nur wenn diese nicht zugänglich ist, darf die primäre Quelle gemäß den Angaben in der sekundären Quelle zitiert werden. Es sind dann beide Quellen anzugeben."
Verwendet man die Sekundärquelle, dann ist zunächst die Primärquelle anzugeben, gefolgt von der Sekundärquelle und dem Zusatz 'zitiert nach'.
Best Practice für Sekundärverlinkung im Web?
Doch wie sieht es im Web aus? Sollte hier auch nach Möglichkeit ebenfalls nur die Primärquelle angegeben werden, auch dann, wenn sie nicht den Ausschlag für einen Beitrag gegeben hat?
Das ist wohl mehr eine Frage der gegenseitigen Wertschätzung. Natürlich ist es aus Wettbewerbsaspekten heraus nachvollziehbar, nicht den Konkurrenten zu verlinken, der über das selbe Thema schreibt. Mit einem Link würde man dem Wettbewerber helfen und möglicherweise dazu beitragen, dass er in der Suche ein besseres Ranking erhält als der eigene Beitrag. Doch auch und gerade dann kann ein Link sinnvoll sein, und das aus mehreren Gründen: Erstens erhalten die Leserinnen und Leser dadurch die Möglichkeit, eine weitere Perspektive des Themas zu finden. Zweitens ist es trotz des Setzens eines Links möglich, besser als der Wettbewerber zu ranken, selbst wenn dieser seinen Beitrag zuerst veröffentlicht hat. Das Ranking wird nämlich stark von der inhaltlichen Qualität eines Beitrags bestimmt. Und drittens ist es einfach ein Zeichen der gegenseitigen Wertschätzung, Links auch auf Beiträge der Konkurrenz zu setzen, sofern diese empfehlenswert sind - zumindest dann, wenn sie es sind, die zum Schreiben eines Artikels geführt haben.
Letztendlich bleibt es jedem Autoren selbst überlassen, welche Quellen er verlinken möchte. Die Angabe der Primärquelle sollte selbstverständlich sein. In vielen Fällen wäre es außerdem schön und ein Zeichen der Anerkennung, auch die Sekundärquelle zu verlinken, über die man auf ein Thema gestoßen ist.
SEO-Newsletter bestellen