Google Bard bewertet Webseiten scheinbar auf Basis der Google Search Quality Rater Guidelines und begründet seine Antworten sogar. Ein Test zeigt jedoch, dass die Inhalte der Seiten nicht analysiert werden.
Kaum hat Google seinen Chatbot 'Bard' für erste Nutzer bereitgestellt, zeigen sich schon interessante Anwendungsfälle im Bereich der SEO. So ist es zum Beispiel möglich, Bard um die Bewertung einer bestimmten Webseite auf Basis der Google Search Quality Rater Guidelines zu bitten. Diese Richtlinien dienen von Google beauftragten Testpersonen zur Bewertung der Suchergebnisse. Ein wichtiger Begriff aus diesen Richtlinien ist E-E-A-T, was für "Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness" steht, also für praktische Erfahrung. Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit.
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Auf die Bitte, eine Webseite zu bewerten und dabei die Google Search Quality Rater Guidelines anzuwenden, erhält man eine Antwort wie die folgende. Geteilt hat dies Andy Simpson auf Twitter:
Bewertet wurde ein Beitrag von Marie Haynes, die im Bereich SEO sehr bekannt ist uns sich viel mit Themen wie den Google Helpful Content Updates beschäftigt. Und tatsächlich gibt Bard für jedes der E-E-A-T-Kriterien eine Bewertung der Seite ab. So wird beschrieben, dass die Autorin eindeutig über Erfahrung mit dem Thema "Helpful Content Updates" verfügt, weil sie einen detailiierten Überblick über das Thema liefert. Zudem scheint die Autorin laut Bard eine Expertin auf dem Gebiet der Helpful Content Updates zu sein - auch aus dem Grund, weil sie einen umfassenden Überblick über das Thema liefern kann. Entsprechend hoch werden die Autorität und die Vertrauenswürdigkeit eingestuft.
Insgesamt bewertet Bard die Inhalte als hochwertig und hilfreich. Sie seien gut geschrieben und informativ, und sie würden einen klaren Überblick über das Thema der Helpful Content Updates bieten.
Diese Bewertung dürfte den Tatsachen entsprechen. Unklar ist, ob man sich immer auf die Einschätzung durch Bard verlassen kann, denn die Ergebnisse des Chatbots können noch nicht als zuverlässig angesehen werden.
Allerdings handelt es sich bei der gezeigten Antwort nur um ein scheinbar realistisches Ergebnis, denn Google Bard analysiert die angebenenen Seiten nicht. Das erklärte John Müller auf Mastodon. Das könne man einfach testen, indem man die URLs nicht existierender Seiten eingebe:
Das Beispiel zeigt, dass bei der Verwendung scheinbar schlüssiger Antworten von Bard Vorsicht walten sollte.