Viele News-Publisher in unterschiedlichen Ländern erleiden seit dem 11. Mai deutliche Sichtbarkeitsverluste. Erstaunlich dabei: Es ist fast alle Bereiche betroffen.
Ein erstaunlliches Phänomen ist auf den Suchergebnisseiten von Google zu beobachten: Seit dem 11. Mai erleiden viele News-Publisher weltweit teilweise drastische Verluste ihrer Sichtbarkeit. Betroffen sind große Websites und News-Portale wie zum Beispiel
- spiegel.de
- web.de
- t-online.de
- sueddeutsche.de
- chip.de
- bild.de
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Und auch in den USA zeigen viele große News-Websites dieses Muster. Dazu gehören
- cnn.com
- nytimes.com
- washingtonpost.com
- bloomberg.com
- usatoday.com
- wjs.com
Innerhalb der betroffenen Websites zeigt sich, dass es Verluste auf breiter Ebene gibt und dass fast alle Bereiche der Websites betroffen sind. Das bezieht sich sowohl auf eigene Inhalte als auch auf Third Party Content wie zum Beispiel Gutscheine.
Auf der Ebene einzelner Keywords ist zu beobachten, dass News-Websites vor allem bei generischen Keywords wie zum Beispiel "Restaurants" oder "Wetter" verlieren. Hier nehmen thematisch fokussierte Websites die vorderen Plätze ein.
Nachfolgend sind die wichtigsten Verlierer-Keywords von sueddeutsche.de seit dem 15. Mai 2023 zu sehen (gemessen an der Klickzahl, Quelle: Sistrix):
Und hier die Verlierer-Keywords von t-online.de im selben Zeitraum:
Welche Ursache könnte es für diese Verluste geben? Offenbar misst Google den News-Websites für viele Themen auf breiter Ebene weniger Relevanz bei und zeigt dafür andere Websites, mit einem engeren thematischen Fokus auf den vorderen Plätzen der Suchergebnisse an. Dabei ist anzumerken, dass es bei manchen Keywords nur leichte Verluste bei den Rankings gab, die sich jedoch aufgrund des hohen Suchevolumens stark auf die Sichtbarkeit auswirken können.
Zu beachten ist, dass sowohl native Inhalte als auch Third Party Content betroffen sind. Kann das mit der neuen Google Spam Policy gegen Site Reputation Abuse zusammenhängen? Dagegen spricht, dass Google deswegen zwar in den USA schon manuelle Maßnahmen gegen einige Websites verhängt hat, während es aus Deutschland noch keine entsprechenden Berichte gibt. Die algorithmische Durchsetzung der Spam Policy ist noch nicht aktiv - das hat Google gerade bestätigt. Zudem heißt es von Google, dass sich derzeit ergriffene Maßnahmen nur auf die betreffenden Inhalte selbst auswirken, nicht aber auf die gesamte Website.
So bleibt als vorläufiges Fazit nur festzustellen, dass Google News-Websites insgesamt anders zu bewerten scheint als noch vor einem Monat. Manche, die Google vorgeworfen haben, News-Websites zu stark in den Vordergrund zu stellen und sie für fast alles ranken zu lassen, werden sich darüber freuen. Für die Betreiber der betroffenen Websites wird die Herausforderung dagegen darin bestehen zu erkennen, mit welcher Content-Strategie sie aus dem Abwärtstrend herauskommen können.