Ein Exploit hat verschiedene Google Rankingfaktoren enthüllt. Dazu gehören die Klickwahrscheinlichkeit und der Site Quality Score. Auch unterschiedliche Kategorien von Suchanfragen fließen ein.
Nach dem sogenannten Google Leak vom Sommer gibt es jetzt eine neue Enthüllung mutmaßlicher Google Rankingfaktoren. Mithilfe eines Exploits konnte ein SEO-Team um Mark Williams-Cook verschiedene Kriterien ermitteln, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit auf die Rankings auswirken. Dazu wurde die Kommunikation zwischen verschiedenen Endpunkten von Google Systemen genutzt. Durch die Varation verschiedener Eingabeparameter konnten verschiedene Antworten abgerufen werden. Die ermittelten Erkenntnisse basieren auf zwei Terabyte an Daten, rund 90 Millionen Suchanfragen und exakt 2314 Properties.
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Hier die wichtigsten Erkenntnisse:
Konsens wird gezählt
Google zählt die Abschnitte auf einer Website, die mit einem allgemeinen Konsens übereinstimmen, diesem gegenüber neutral sind oder die diesem widersprechen. Daraus ergibt sich ein sogenannter Consensus Score, der sich auf die Rankings auswirkt. Das ist zum Beispiel für Suchanfragen mit Fake News oder anderen Falschinformationen von Bedeutung - zum Beispiel für die Frage: "Ist die Erde eine Scheibe?"
Klassifikation von Suchanfragen
Suchanfragen, die Google verarbeitet, werden in semantische Klassen eingeteilt, die sogenannten "refined query semantic classes". Diese sind:
- Short Fact (kurze Antwort)
- Bool (ja/nein-Fragen)
- Andere
- Instruktion bzw. Anleitung
- Definition
- Vergleich
- Begründung
- Konsequenz (Your Money, Your Life - YMYL)
Schon länger bekannt ist, dass Google für YMYL-Suchanfragen, deren Beantwortung existentielle Bedeutung haben kann, andere Kriterien für Suchergebnisse anwendet als für andere Suchanfragen.
Erwartet wird, dass für bestimmte Kategorien von Suchanfragen wie Short Fact und Bool zukünftig vor allem AI Overviews die Antworten liefern werden, so dass es für klassische Suchergebnisse weniger Klicks geben dürfte.
Site Quality Score
Google bestimmt den Site Quality Score, der auf Ebene von Subdomains festgelegt wird. Der Wert liegt zwischen 0 und 1. Dieser Score wird von verschiedenen Kriterien beeinflusst. Dazu gehören die Sichtbarkeit der Marke (ermittelt anhand von Suchanfragen, welche die Marke enthalten), Nutzerinteraktionen (gemessen an Klicks, wenn die Website nicht auf Position 1 rankt) und Ankertexten von Links. Wie die Autoren betonen, gehören Ankertexte ohnehin zu den unterschätzten Rankingfaktoren.
Google kann den Site Quality Score auch vorhersagen, wenn es zu wenige Nutzerdaten gibt. Das geschieht auf Basis der Inhalte von Websites.
Erreicht ein Site Quality Score einen bestimmten Schwellwert nicht (geringer als 0,4), dann wird die Website von bestimmten Suche-Features wie zum Beispiel ähnlichen Fragen oder Featured Snippets ausgeschlossen.
Durch das Aufkommen von KI-Inhalten wurde laut den Autoren das Vorhersagemodell von Google für den Site Quality Score gesprengt. Das führte dazu, dass solche Inhalte immer wieder gute Rankings brachte. Die Autoren gehen davon aus, dass Google darauf mit dem Helpful Content Update reagiert hat.
Die Auroren gehen außerdem davon aus, dass die Kombination aus starken SEO-Kennzahlen wie der Domain Authority bei einer gleichzeitig geringen Markenbekanntheit ein hohes Risiko für eine Abwertung durch das Helpful Content Update bedeutete.
Klickwahrscheinlichkeit
Angeblich verwendet Google die Klickrate (CTR) nicht direkt als Rankingfaktor, wohl aber die Klickwahrscheinlichkeit. Diese kann man zum Beispiel durch Veränderungen des Titels beeinflussen. Google Ads bietet übrigens ein Tool, das eine geschätzte Klickrate bereitstellt.
Das folgende Video fasst alle Erkentnisse zusammen: