Das Social-News-Portal Yigg hat sich selbst einer Schönheitsbehandlung unterzogen und wartet mit einer neuen Benutzeroberfläche auf. Nachdem das letzte Facelift noch zu teilweise heftiger Kritik geführt hatte, zeigt sich der Dienst jetzt in wesentlich modernerer Optik. Doch genügt das, um große Nutzerzahlen zu mobilisieren?
Zunächst kurz zum Hintergrund des Relaunchs: Yigg.de wurde von der ekaabo GmbH übernommen. Dieses Unternehmen konzipiert zum einen Online-Communities und bietet darüber hinaus weitere Social-Sharing-Dienstleistungen an wie beispielsweise das Integrations-Modul Spreadly.
Doch zurück zum neuen Yigg. Erinnern wir uns an das Jahr 2008. Damals gab es einen Relaunch, der mehrere unangenehme Nebenerscheinungen mit sich brachte: Zum einen war der Dienst für einige Zeit nicht mehr verfügbar, zum anderen stieß das neue Layout (ganz in Gelb- und Orange-Tönen) nicht bei allen Nutzern auf Gegenliebe. Und zuguterletzt gelangte man bei Klick auf eine Meldung erst noch auf eine Detailseite und nicht sofort zur Quelle, woran sich der eine oder andere störte.
Letzteres Verhalten hat sich zwar nicht geändert - dafür ist die Optik von Yigg nun zeitgemäß und augenfreundlich. Die Bedienelemente sind dort, wo man sie vermutet, und auch die Gliederung der Nachrichten entspricht den Erwartungen. Dies alleine wird allerdings nicht genügen, um dem Dienst zum Erfolg zu verhelfen, denn zwei Punkte sind entscheidend:
1.) Wird es dem Dienst gelingen, die kritische Masse von Nutzern zu aktivieren, die notwendig ist, um aus sich selbst heraus weitere Nutzer zu gewinnen? Denn nur eine ausreichende Verbreitung sorgt dafür, dass der Dienst beispielsweise auch für SEO Relevanz gewinnt.
2.) Die Zukunft der News-Aggregatoren in Deutschland ist nach dem vom Kabinett verabschiedeten Leistungsschutzgesetz unklar. Möglicherweise kommen auf derartige Dienste in Zukunft Forderungen seitens der Presse und der Journalisten zu.
Alles in allem hat Yigg mit dem Facelift einen deutlichen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit getan. Was daraus wird, ist jetzt noch schwer zu sagen, denn die Konkurrenz auf diesem Sektor ist groß, und nur die Besten werden sich durchsetzen.
Von Christian Kunz+
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Bild (C) ekaabo GmbH