Das Verwenden protokoll-relativer URLs für Canonical-Links ist aus Sicht Googles möglich. Dennoch ist davon abzuraten, denn es drohen Sicherheits- und Performanceprobleme.
Protokoll-relative URLs können aus Sicht Googles für Canonical-Links verwendet werden. Bei dieser Art von URLs fehlt die Angabe des Protokolls am Anfang. Statt https://beispiel.com würde die entsprechende protokoll-relative URL //beispiel.com lauten. Dass man solche URLs durchaus für Canonical-Links verwenden kann, hat Johannes Müller heute auf Twitter bestätigt:
Durch das Verwenden solcher URLs kann man sich allerdings Probleme in Bezug auf die Sicherheit und die Performance einer Webseite einhandeln, und zwar insbesondere dann, wenn protokoll-relative URLs auf nicht verschlüsselten HTTP-Webseiten eingesetzt werden. Das hat mehrere Gründe:
- Der Abruf von Ressourcen von anderen Domains über protokoll-relative URLs, die sich auf einer HTTP-Seite befinden, erfolgt unverschlüsselt.
- Der Abruf von Ressourcen aus den meisten Content Delivery Networks (CDNs) über HTTP ist schlichtweg unmöglich.
- Die Performance leidet, weil das HTTP/2-Protokoll nur über HTTPS verfügbar ist. Bei unsicheren HTTP-Aufrufen stehen viele Features aus HTTP/2 nicht zur Verfügung, die zu einer besseren Performance beitragen. Dazu gehören zum Beispiel die Header-Komprimierung, das Multiplexing (paralleles Übertragen mehrerer Dateien) oder die Priorisierung von Datenpaketen.
Es ist also auf jeden Fall empfehlenswert, das Protokoll mit in den URLs einer Webseite anzugeben. Dazu gehören auch die Canonical-Links. Dies betrifft insbesondere Webseiten, die noch nicht unter HTTPS laufen.
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