Google liefert keine offiziellen Zahlen zum Anteil gesprochener Suchanfragen (Voice Search). Dabei dürften deren Anteil inzwischen recht groß sein.
In den letzten Tagen gab es einige Neuigkeiten rund um das Thema Voice Search. So veröffentlichte Google zum Beispiel erstmals Bewertungsrichtlinien für gesprochene Suchergebnisse.
Das zeigt, dass die Bedeutung der Voice Search weiter steigt. Doch wie viele Suchanfragen, die nicht per Text sondern mit der Stimme abgesetzt werden, muss Google inzwischen verarbeiten? Offizielle Zahlen will man offenbar nicht nennen. Das geht aus einem aktuellen Tweet von Johannes Müller hervor. Auf Anfrage einer Nutzerin schrieb Müller, er habe keine Zahlen, die er mitteilen könne:
Müller stellte außerdem die Bedeutung solcher Statistiken in Frage: Was bringe es, Informationen über Suchanfragen wie "Dimme das Licht", "Spiele Despacito" oder "Wecke mich in zehn Minuten" zu haben? Diese seien irelevant für Webmaster.
Hier irrt Müller jedoch, denn genau für solche Suchanfragen wäre es wichtig zu wissen, ob sie per Stimme oder Texteingabe efolgt sind. Wenn man wüsste, wie die Suchanfragen zustande gekommen sind, könnte man daraus Erkenntnisse zur ihrer Bedeutung und ihrem Kontext ableiten. Welcher Erkenntnisgewinn hierbei jeweils möglich ist, hängt von vielen Faktoren ab und kann je nach Keyword und Suchanfrage unterschiedlich sein.
Müller ist auch skeptisch, was die Kennzeichnung von Voice Searches in der Google Search Console angeht: Auch hier bezweifelt er einen möglichen Mehrwert, der jedoch nach Meinung vieler Webmaster und SEOs klar auf der Hand liegt. So deutet zum Beispiel ein hoher Anteil von Voice Searches für ein Keyword darauf hin, dass dieses vor allem von mobilen Nutzern gesucht wird, denn auf Mobilgeräten ist der Anteil gesprochener Suchanfragen deutlich höher als auf dem Desktop. Voice Searches zeigen außerdem einen viel größeren Handlungsbezug als Suchanfragen per Text.
Zahlen von Google zur Voice Search gibt es übrigens dennoch, wenngleich diese schon etwas älter sind: Laut einer Google-Umfrage aus dem Jahr 2014 nutzten bereits damals 55 Prozent der Teenager und 41 Prozent der Erwachsenen merhrmals täglich sprachbasierte Suchmöglichkeiten.
Titelbild: Google