Das Verwenden protokoll-relativer URLs ist laut Google inzwischen eine 'Bad Practice'. Gleichwohl wird betont, dass deren Einsatz für die Suche keine Rolle spiele.
Protokoll-relative URLs zeichnen sich dadurch aus, dass sie, wie der Name vermuten lässt, ohne Angabe des verwendeten Protokolls gesetzt werden. Statt https://beispiel.de oder http://beispiel.de würde die entsprechende URL dann //beispiel.de lauten.
In früheren Zeiten wurden solche protokoll-relativen URLs als vorteilhaft angesehen, weil sie sich unabhängig vom bestehenden Sicherheitskontext setzen lassen. Wird eine Ressource über eine HTTP-Seite aufgerufen, dann wird die HTTP-Version angezogen, befindet sich der Nutzer im HTTPS-Umfeld, dann wird die verschlüsselte Übertragung genutzt.
Zu Zeiten, als "Mixed Content", also das Nebeneinander von HTTP- und HTTPS-Inhalten, normal war, bot sich dieses Verfahren an. Heute aber, in einer Welt, in der mehr und mehr Seiten nur noch per HTTPS verfügbar sind, überwiegen die Nachteile protokoll-relativer URLs.
Viele neue Features wie das HTTP/2-Protokoll setzen zwingend HTTPS voraus. Und immer mehr Content Delivery Networks (CDNs) funktionieren ausschließlich über HTTPS.
Diese Gründe werden Johannes Müller von Google dazu bewogen haben, protokoll-relative URLs per Twitter als "Bad Practice" zu bezeichnen:
Müller betont aber, dass der Einsatz solcher URLs für die Suche keine Rolle spiele. Zuletzt hatte Müller erklärt, dass für Google absolute und relative URLs gleichwertig seien.
Indirekte Einflüsse gibt es aber durchaus: So kann zum Beispiel der Einsatz des HTTP/2-Protokolls, das HTTPS erfordert, positive Effekte auf die Darstellung in der Suche haben, weil eine Seite unter Umständen schneller geladen werden kann.
Die Emfpehlung muss daher lauten, möglichst alle URLs auf einer Webseite auf HTTPS umzustellen.
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