Google wird 'Nofollow'-Links zukünftig auch für die Rankings berücksichtigen. Außerdem gibt es mit 'ugc' und 'sponsored' neue Link-Kennzeichnungen. Doch was bedeutet das konkret für Websites? Müssen jetzt Änderungen an den Links vorgenommen werden?
Die Meldung war ein wahrer Paukenschlag: Google hatte erklärt, ab sofort neben "nofollow" zwei weitere Attribut-Ausprägungen zur Kennzeichnung von Links zu unterstützen, die nicht wie andere Links für die Suche gewertet werden sollen: Hinzugekommen sind "ugc" und "sponsored". Per "ugc" sollen Links aus nutzergenerierten Inhalten wie aus Kommentaren oder Forenbeiträgen gekennzeichnet werden. "Sponsored" dient dagegen für Links aus Inhalten, die gegen Bezahlung oder andere Gegenleistungen gesetzt wurden.
Bisher lautete Googles Empfehlung, für Links aus Werbung "nofollow" zu setzen. Links aus Kommentaren und Forenbeiträgen konnten ebenfalls mit "nofollow" ausgezeichnet werden, wenn man sich über deren Qualität unsicher war.
Als weitere und vielleicht noch wichtigere Änderung kann Google zukünftig auch "Nofollow"-Links für die Berechnung der Rankings einbeziehen. Sie werden ebenso wie Links mit "ugc" oder "sponsored" als "Hints" eingesetzt, also als Indikatoren. Was genau darunter zu verstehen ist, erklärte Google nicht. Es ist aber anzunehmen, dass auch solche Links zukünftig einen, wenn auch kleinen, Einfluss auf die Suchergebnisse und die Rankings haben dürften.
Ab dem 1. März 2020 kann Google Links mit "nofollow", "ugc" odee "sponsored" auch für das Crawlen und Indexieren nutzen.
Die Komplexität ist deutlich angestiegen. Das umso mehr, weil auch Kombinationen der Attribute eingesetzt werden können. So ist es zum Beispiel möglich, gesponserte Links aus nutzergenerierten Inhalten mit "ugc sponsored" auszuzeichnen.
Sollten bestehende Nofollow-Links jetzt angepasst werden?
Doch wie sollten die zusätzlichen Möglichkeiten genutzt werden? Hier gilt es zu unterscheiden: Google hat betont, dass bestehende Links nicht angepasst werden müssen. Links, die bereits auf "nofollow" stehen, müssen also nicht verändert werden. Das dürfte in vielen Fällen sinnvoll sein, weil der Aufwand für das Anpassen der Links insbesondere auf großen Websites enorm sein dürfte.
Wenn die Zahl der Links überschaubar ist, kann jedoch das Anpassen durchaus sinnvoll sein, denn es hilft Google dabei, die Natur der Links besser zu verstehen. So können zum Beispiel Links aus gesponserten Beiträgen von "nofollow" auf "sponsored" umgestellt werden. Bestehende Kommentare können das Attribut "ugc" erhalten - gegebenfalls ergänzt um "sponsored", sofern es sich um entsprechende Inhalte handelt.
Haben die neuen Link-Kennzeichnungen Auswirkungen auf die Rankings?
Auswirkungen auf die Rankings sind eher unwahrscheinlich, aber wie genau die neuen Attribute tatsächlich Einfluss auf die Suchergebnisse haben werden, bleibt abzuwarten. Das werden erst zukünftige Entwicklungen zeigen.
Neue Links am besten so präzise wie möglich auszeichnen
Beim Setzen neuer Links sollten die neuen Attribute beachtet werden. Je nach Situation sollte das jeweils passende Attribut bzw. die jeweils passende Ausprägung gewählt werden. Ist man sich unsicher, ist das Verwenden von "nofollow" immer eine Option.
Übersicht der neuen Link-Attribute
Bisher | Heute | Ab dem 1. März 2020 |
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Die Verwirrung ist groß - Ruhe bewahren
In den nächsten Tagen und Wochen wird es sicherlich viele Diskussionen rund um die Verwendung von Nofollow-Links und um die korrekte Auszeichnung von Links geben. Webmaster sollten hier kühlen Kopf bewahren: Die Auswirkungen der Änderung sind höchstwahrscheinlich gering. Es wird sich kaum lohnen, zu viel Aufwand in die Überarbeitung aller Links zu stecken.
Zu empfehlen ist, die Enwicklung erst einmal abzuwarten und zu beobachten, in welche Richtung sich die Diskussionen entwickeln wird. Das ist allemal besser, als jetzt übereilt Änderungen vorzunehmen.
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