Soziale Signale wie Likes als Rankingfaktor bei Google: Darum wird immer wieder spekuliert. Jetzt hat Johannes Müller erklärt, warum Google sie nicht für die Berechnung der Rankings verwendet.
Auf den ersten Blick scheint es verlockend zu sein, soziale Signale wie Likes in Facebook oder andere Bewertungen, die von den Nutzern geliefert werden, für die Rankings in den Suchergebnissen von Google zu verwenden. Immerhin liefern die Nutzer ihre Bewertungen in großer Anzahl und meistens recht schnell. Doch Google hat stets abgestritten, Likes und ähnliche Signale als Rankingfaktor zu nutzen, so zum Beispiel im Jahr 2017 in Person von Gary Illyes.
Ein häufig genannter Grund dafür war und ist, dass sich Likes sehr leicht manipulieren lassen. So bräuchte man einfach eine große Anzahl von Nutzern, die bereit dazu sind, für eine Gegenleistung bestimmte Beiträge mit "gefällt mir" zu markieren.
Doch es gibt noch einen anderen Grund, der vermutlich noch schwerer wiegt. Diesen nannte Johannes Müller im Webmaster-Hangout vom 1. November. Ein Nutzer hatte zuvor gefragt, ob Google Änderungen an den Bewertungen sozialer Signale vornehme, weil es auf Facebook jetzt zusätzlich zu Likes auch andere Reaktionsmöglichkeiten gibt wie zum Beispiel Trauer oder Lachen.
Müller antwortete, die gute Nachricht sei, dass sich nichts ändere, denn Google verwende soziale Signale weiterhin nicht für die Rankings. Als Grund gab er an, dass es für Google nicht möglich sei, die große Anzahl der ständig neuen Beiträge in den sozialen Netzwerken zu crawlen und dabei auch noch die Änderungen der sozialen Signale zu beobachten.
In der Tat dürfte es selbst für eine Suchmaschine wie Google kaum möglich sein, die Dynamik der sozialen Netzwerke durch Crawlen abzubilden. Die einzige Möglichkeit wäre es, wenn die Änderungen direkt über eine Schnittstelle an Google übergeben würden.
Dass soziale Verbindungen immerhin nicht komplett außerhalb Googles Interesse sind, zeigt ein Patent, in dem beschrieben ist, wie bestehende Kontakte als Rankingfaktor genutzt werden können.
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