In einer Mini-Studie wurde untersucht, welche Eigenschaften Gewinner- und Verlierer-Websites großer Google Updates zeigen. Dabei gibt es Hinweise darauf, dass manche der Verlierer-Websites es mit der Optimierung übertrieben haben könnten.
Oftmals ist es unklar, warum eine Website bei einem großen Google Update wie zum Beispiel dem Helpful Content Update vom September oder dem "Super Update" vom März verliert. In der Regel ist es nicht ein einzelnes Kriterium, sondern eine Reihe von Fakoren, die über Erfolg oder Misserfolg in der Suche entscheiden.
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Mögliche Zusammenhänge zwischen Eigenschaften von Websites und den Ergebnissen von Google Updates hat Cyrus Shephard in einer neuen Mini-Studie untersucht. Dabei wurden 50 informationsorientierte Websites betrachtet. Es wurde jeweils geprüft, ob diese bei verschiedenen großen Google Updates seit 2023 gewonnen oder verloren haben. Dann wurde die Korrelation der Entwicklung des Suche-Traffics mit bestimmten Eigenschaften der Websites berechnet.
An dieser Stelle sind zwei Anmerkungen wichtig: Erstens ist die Stichprobe von 50 Websites sehr klein, und zweitens stellen selbst starke Korrelationen noch keinen ursächlichen Zusammenhang (Kausalität) dar.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Stark variierende Ankertexte bei internen Links weisen eine negative Korrelation zum Suche-Traffic auf. Bei Websites mit einer großen Bandbreite von Variationen bei dsen Ankertexten war die Wahrscheinlichkeit von Trafficverlusten deutlich höher als bei Websites mit weniger Varianz bei den Ankertexten. Bei variierenden Ankertexten ist das Ziel, die verlinkten Websites mit verschiedenen Keywords in Verbindung zu bringen. So könnte man zum Beispiel eine Produktseite für Laufschuhe mit Ankertexten wie "Laufschuhe", "gelbe Laufschuhe" oder "Laufschuhe Adidas" verlinken. Die negative Korrelation zwischen variierenden Ankertexten und der Entwicklung des Suche-traffics könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich eine Über-Optimierung von Ankertexten nicht lohnen könnte.
Eine häufige Anpassung des Aktualisierungsdatums bzw. recht junge Aktualisierungsdaten zeigen ebenfalls eine negative Korrelation zur Entwicklung des Suche-Traffics. Websites mit im Schnitt älteren Daten zeigten eine geringeres Risiko von Trafficverlusten als Websites mit aktuelleren Daten. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass Google prüft, ob mit der Anpassung des Aktualisierungsdatums auch tatsächlich signifikante Anpassungen stattgefunden haben. Wer dagegen einfach das Datum anpasst, ohne spürbare Änderungen an den Inhalten vorzunehmen, könnte damit seiner Website schaden.
Die Verwendung von vielen Adjektiven und Zahlen im Title zeigte ebenfalls eine negative Korrelation zur Entwicklung des Suche-Traffics. Besonders negativ schnitten Titles im "Listicle"-Format ab. Google scheint Click-Baiting im Title also zumindest in manchen Fällen nicht zu honorieren.
Auch die Verwendung vieler strukturierter Daten zeigte interessanterweise eine negative Korrelation zu den Folgen der Google Updates. Websites mit vielen strukturierten Daten hatten eine größere Wahrscheinlichkeit, Suche-Traffic zu verlieren.
Bei einigen weiteren Kriterien zeigten sich dagegen keine signifikanten Zusammenhänge mit der Entwicklung des Suche-Traffics. Dazu gehören etwa Traffic aus unterschiedlichen Quellen, Autorenangaben oder das Anbieten eines Inhaltsverzeichnisses.
Bewertung
Die Ergebnisse aus der Studie sind bestenfalls ein Hinweis darauf, was Google bei der Bewertung von Websites und Helpful Content prüfen könnte. Daraus Rückschlüsse auf Zusammenhänge mit den Rankings zu ziehen, ist nicht möglich. Dafür ist die Stichprobe mit 50 Websites viel zu klein, und auch die Zusammenhänge sind oftmals recht schwach.