SEO-Blog

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Was bringt mehr: viel Traffic und viele Besucher oder eine längere Verweildauer und eine niedrigere Absprungrate – dafür aber weniger Traffic und Besucher? Ein aktuelles Fallbeispiel, das zeigt: Antworten auf einfache Fragen liegen bei der Suchmaschinenoptimierung nicht immer auf der Hand.

 

Natürlich wäre es optimal, alles zu haben: Viele Besucher kommen auf die Webseite und bleiben dort möglichst lange. Doch leider ist das nicht immer so einfach, denn die Interessen sind verschieden, und manchmal ist es genau der eine Beitrag, der zum Besuch bewegt. Der Rest bleibt dagegen unbeachtet.

 

Traffic-Magnet für Kurzzeitbesucher

Wie schon in verschiedenen Beiträgen beschrieben, gibt es auf meinem Blog eine Seite, die für bestimmte Keywords hervorragende Rankings erzielt. Es geht um die Begriffe „Kopf im Kühlschrank“ und „241543903“. Das durchschnittliche Ranking liegt laut Google Webmaster Tools bei 1,2 bzw. 2,3. Die Klickrate ist mit immerhin 14 Prozent auch nicht schlecht.

Das Problem dabei ist, dass die meisten der Besucher, die aufgrund eines dieser Suchbegriffe auf meinen Blog gelangen, nach nur einem Pageview wieder verschwinden. Prinzipiell ist das auch nachvollziehbar, denn die Begriffe stehen in keinem direkten Zusammenhang zum Hauptthema des Blogs, nämlich SEO. SEO wiederum dürfte die Mehrheit der Besucher, die auf diesem Weg generiert werden, nicht interessieren. Daher gibt es für sie auch wenig Anlass, weitere Beiträge zu lesen.

Für den Blog bedeutet die aktuelle Situation zweierlei: Erstens bezieht er einen großen Teil seines Traffics über die genannte Seite. Er weist damit nach außen eine gewisse Prominenz aus, ausgedrückt etwa durch den Alexa-Rank, der für jedermann sichtbar ist. Andererseits werden die für Google relevanten Nutzungsdaten negativ beeinflusst. Die gesamte Verweildauer ist recht niedrig, die Absprungrate hoch.

 

Dilemma: Traffic oder Verweildauer und niedrige Bounce Rate?

Somit stellt sich die grundsätzliche Frage: Bringt das große Traffic-Aufkommen trotz der niedrigen Verweildauer einen Vorteil, und sollte die betreffende Seite daher beibehalten werden, oder schadet das Nutzerverhalten vielmehr dem Blog als Ganzes, so dass es sinnvoller wäre, die Seite zu entfernen oder auf eine andere Domain auszulagern?

 

Pro: Seite beibehalten

Für die Beibehaltung der Seite sprechen folgende Argumente:

Klicks auf Anzeigen: Jeder zusätzliche Besucher ist ein potentieller Werbekunde, der möglicherweise auf eine oder mehrere der Anzeigen klickt. Dabei spielt es keine Rolle, ob er oder sie sich für das grundsätzliche Thema des Blogs, nämlich SEO, interessiert. Die Anzeigen werden ohnehin gemäß dem Nutzerinteresse und den vormals besuchten Seiten ausgespielt (Re-Targeting).

Sichtbare Prominenz: Durch den erhöhten Traffic verbessern sich nach außen sichtbare Indikatoren. Ein gutes Beispiel dafür ist der Alexa-Rank. Damit wird der Blog insgesamt in ein besseres Licht gerückt.

Mehr potentielle Leser: Auch wenn die meisten Besucher, die auf der genannten Seite landen, mit SEO nichts zu tun haben, so besteht doch immerhin die Chance, dass der eine oder andere mit dabei ist, der sich auch für andere Seiten des Blogs interessiert und dann wiederkommt. Es werden sozusagen aus einem großen Pool von Besuchern zumindest einzelne zukünftige Stammleser herausgefiltert.

 

Contra: Seite abschalten oder auslagern

Möglicherweise schadet das Besucherverhalten aber auch dem Blog insgesamt. Das zeigt sich an diesen Argumenten:

Mehr „nutzloser“ Traffic: Durch das große Aufkommen an Besuchern leidet die Leistung der Webseite – sie wird langsamer. Da die meisten der Besucher auf der betreffenden Seite ohnehin gleich wieder verschwinden und auch nicht wiederkehren, sind dies sozusagen falsch investierte Ressourcen.

Google misst Nutzerverhalten: Wie aus zahlreichen SEO-Beiträgen bekannt ist, bezieht Google auch das Nutzerverhalten in die Berechnung des Rankings mit ein. Sinkt die Verweildauer und steigt die Absprungrate, kann Google dies als Zeichen schlechter Qualität ansehen. Gegen dieses Argument spricht allerdings das über Jahre gute Ranking der betreffenden Seite, obwohl diese zu den Seiten mit der geringsten Verweildauer und der höchsten Absprungrate auf dem Blog zählt. Interessant wäre zu prüfen, wie sich dies auf den Blog insgesamt auswirkt.

Verfälschung der Statistiken: Obwohl es sich nur um eine Seite von vielen Hundert handelt, so beeinflusst sie aufgrund ihres hohen Besucheraufkommens die Gesamtstatistiken des Blogs stark. Das gilt sowohl für die gesamte Verweildauer, die Absprungrate, die Besucherzahl und vieles mehr. Natürlich kann man die Seite immer herausrechnen, jedoch ist die Versuchung groß, immer nur den Gesamtüberblick zu betrachten, etwa auf dem Dashboard von Google Analytics oder den Webmaster Tools.

 

Fazit: unklar – zur Diskussion, bitte

Bisher ist es mir nicht gelungen, mir eine eindeutige Meinung darüber zu bilden. Ist es nun besser, Seiten mit dem beschriebenen Verhalten beizubehalten, oder sollten sie entfernt werden? Gibt es da draußen Webmaster mit ähnlichen Erfahrungen und Problemen? Eure Meinungen sind gefragt.

 

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Google verwendet laut eigener Aussage auch dann das Nutzerverhalten nicht für die Rankings, wenn Google Analytics und die Google Search Console verknüpft sind.

Google verwendet Nutzersignale für die Suche, erklärt aber nicht, in welcher Weise. Damit soll eine Ablenkung von den wichtigen Zielen vermieden werden.

Google testet derzeit das Öffnen von Suchergebnissen und Artikeln aus Google Discover per Popup. Dabei bleibt ein Teil der Suchergebnisseite bzw. des Discover-Feeds sichtbar.

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