Google legt nach eigenen Angaben Wert darauf, Videos aus verschiedenen Quellen in den Suchergebnissen anzuzeigen. Eine Bevorzugung von YouTube-Videos gebe es nicht.
Google sieht sich häufig Vorwürfen ausgesetzt, eigene Inhalte gegenüber den Inhalten anderer Plattformen zu bevorzugen. Das wurde unter anderem auch von der EU-Kommission kritisiert und zum Gegenstand von Kartellverfahren gegen Google gemacht. So verhängte die EU-Kommission eine Rekordstrafe gegen Google wegen der vermeintlichen Bevorzugung eingener Shoppingergebnisse.
Daher ist man bei Google inzwischen sehr aufmerksam, wenn es um die Frage geht, welche Position eigene Inhalte in den Suchergebnissen erhalten. In Bezug auf YouTube hat Google nun darauf hingewiesen, es gebe keine Bevorzugung der eigenen Video-Plattform gegenüber anderen Anbietern. Interessanterweise erfolgte dies nicht als Reaktion auf einen Vorwurf wegen zu prominenter YouTube-Ergebnisse. Vielmehr hatte sich ein Nutzer gewundert, warum YouTube-Ergebnisse für bestimmte Suchanfragen überhaupt nicht auftauchen würden.
Danny Sullivan von Google schrieb, die Google-Sche sei dazu da, Inhalte aus einem Querschnitt des Webs anzuzeigen. Wenn es zu einer Suchanfrage relevante YouTube-Ergebnisse gebe, so zeige man diese zusammen mit anderen Videos an. Es gebe aber keinerlei Bevorzugung von YouTube gegenüber anderen Quellen. Wer nur Suchergebnisse von YouTube wolle, könne direkt auf YouTube suchen:
Weiter schrieb Sullivan, wenn Google nur Videos von YouTube anzeigen würde, entspräche dies nicht Googles Vorsatz, den Menschen beim Finden passender Informationen zu helfen. Dabei verwies er auf ein Dokument, in dem Google seine Mission erklärt.
Ob Google tatsächlich YouTube keine Vorteile einräumt, darf zumindest bezweifelt werden. So hat zum Beispiel eine Untersuchung von Stone Temple Consulting aus dem Jahr 2018 mit 6.000 Suchanfragen gezeigt, dass 85 Prozent der Videos, die auf der ersten Suchergebnisseite erschienen, von YouTube stammten. Mehr als die Hälfte aller Video-Ergebnisse unter den Top-30 waren YouTube-Videos.
Natürlich kann der Grund dafür schlicht in der puren Masse der YouTube-Videos bestehen. Andere Plattformen haben hier oftmals weniger zu bieten. Dennoch muss Google sich jetzt an seinen Aussagen messen lassen.