Das Ausführen und Rendern von JavaScript durch Google kann manchmal länger dauern und außerdem von verschiedenen Faktoren abhängen. Es ist nicht garantiert, dass per JavaScript erzeugte Inhalte in den Suchergebnissen erscheinen - zumindest nicht sofort.
Webseiten, auf denen Inhalte per JavaScript gerendert werden, stellen Google vor größere Herausforderungen als Webseiten mit reinem HTML. Bevor JavaScript-Inhalte indexiert werden können, muss Google das JavaScript ausführen. Dafür ist der sogenannte Renderer verantwortlich:
Manchmal werden Inhalte indexiert, bevor sie gerendert sind. Google nimmt in solchen Fällen zunächst die initial vom Server gelieferten Inhalte in den Index auf und aktualisiert sie, wenn genügend Kapazitäten zum Rendern verfügbar sind. Man spricht dabei auch von der zweiten Welle der Indexierung:
Normalerweise sollte das Rendern innerhalb weniger Sekunden erledigt sein, doch haben Tests gezeigt, dass es bis zu mehreren Wochen dauern kann, bis Inhalte den Renderer durchlaufen haben und indexiert sind.
Es kann also passieren, dass Google Inhalte indexiert, bevor das JavaScript gerendert wurde. Das wiederum kann bewirken, dass die falschen Inhalte in den Suchergebnissen erscheinen. Das ist zum Beispiel dann möglich, wenn der Title oder die Meta Description per JavaScript gesetzt oder verändert wird.
Laut Martin Splitt von Google ist es schwierig, den Rendering-Status von Webseiten zu bestimmen. Dazu tragen auch weitere Faktoren wie zum Beispiel Canonicals, Indexierungsfragen und Rankings bei:
Wie Martin Splitt weiter schreibt, sei es nicht immer garantiert, dass per JavaScript geänderte Metadaten wie der Title von Google verwendet werden. Er klärte das am Beispiel des Google Tag Managers, der auch zum nachträglichen Verändern von Metadaten genutzt werden kann. Es sei auch möglich, dass der ursprünglich im HTML gesetzte Title von Google verwendet werde und nicht der gerenderte:
Es sei zudem möglich, dass sich das Rendern verzögere oder scheitere. Das könne die Ursache dafür sein, dass in den Suchergebnissen die nicht gerenderte Version der Inhalte in den Suchergebnissen erscheine:
Auf die Frage, wie komplex das JavaScript sein müsse, damit es zu Verzögerungen kommen könne, schrieb John Müller, die Komplexität von JavaScript sei nur schwer zu beurteilen. Zudem gebe es eine Überschneidung zwischen der Verlangsamung für die Nutzer und der Verlangsamung für die Suche:
Noch immer scheint es also die sicherste Variante zu sein, Inhalte und Metadaten direkt im initialen HTML auszuliefern. Das nachträgliche Setzen oder Verändern dieser Inhalte kann dagegen zu unerwünschten Effekten in der Suche führen.
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